18. Juli 2024: Welt-Zuhörtag

Warum Menschen, die schlecht hören, mehr als ein Hörgerät benötigen

18. Juli 2024: Welt-Zuhörtag

Für Menschen mit Hörminderung ist es schwierig, Gesprächen in größerer Runde zu folgen.

18.7.2024, Sonneberg – Heute, am „Welt-Zuhörtag“, jährt sich der 91. Geburtstag des kanadischen Komponisten und Klangforschers Raymond Murray Schafer (18.7.1933 – 14.8.2021). Anlass genug für terzo, Anbieter von ganzheitlichen Hörlösungen, an den Erfinder des „World Soundscape Project“ (WLP) und Autoren des Buchs „Die Ordnung der Klänge“ (engl.: The Tuning of the World, 1977) zu erinnern. In diesem Standardwerk der akustischen Ökologie erläutert Schafer sein Verständnis von Umwelt als „Klanglandschaft“ und untersucht ihren Einfluss auf die Bereitschaft und Fähigkeit des Menschen zum Hören und Zuhören. Er unterschied dabei zwischen den „Low-Fi“-Geräuschumgebungen mit ihren durch die Industrialisierung und Technologie erzeugten dichten Klangteppichen, die die von der Natur gebildeten, differenzierten „Hi-Fi“-Soundscapes zunehmend übertönen. Um das Hören, vor allem aber die räumliche Wahrnehmung und Differenzierung von Klängen wieder zu schärfen, erfand er ein hörpädagogisches Übungskonzept. Genau an diese Überlegungen knüpft auch die Gehörtherapie von terzo an.

Für Menschen mit Hörminderung ist es schwierig, Gesprächen in größerer Runde zu folgen. Denn sie sind immer weniger in der Lage, Einzelstimmen aus der Geräuschumgebung heraushören. Auch wenn Hörgeräte in den letzten Jahrzehnten immer besser und „intelligenter“ wurden – am Ende verstärken sie noch immer, mehr oder weniger selektiv, die jeweiligen Umgebungsgeräusche – was für die Betroffenen zweifelsohne eine erste Linderung bringt. Doch das menschliche Gehör verhält sich anders als der Sehapparat: Während sich die Augen bei einer neuen Brille schnell an das „Wieder-scharfe-Sehen“ gewöhnen, ist es für ein Gehör, dessen Leistungsfähigkeit über Jahre immer mehr nachließ, deutlich schwieriger, mit dem neuen, erweiterten Klangbild zurecht zu kommen.

Der Grund hierfür ist: Hören ist ein komplexer Wahrnehmungsvorgang, der sich nicht nur in den Ohren abspielt: Das Gehör nimmt Schallwellen auf und leitet diese Impulse an das Gehirn weiter; hier wird analysiert und interpretiert, um welche Geräusche es sich handelt. Anschließend wird das Gehörte mit Erfahrungswerten und Emotionen zu einem Höreindruck verknüpft. Jetzt erst versteht man, was gehört wurde. Mit zunehmender Schwerhörigkeit nimmt allerdings die Fähigkeit ab, einzelne Geräusche aus einer Klangumgebung zu filtern, sich auf bestimmte Töne zu konzentrieren und andere, weniger wichtige Schallquellen auszublenden. Die Folge: Menschen mit Hörproblemen verstehen immer schlechter, das Zuhören ermüdet sie schneller, weshalb sie zunehmend weniger sprechen und immer häufiger die Gesellschaft anderer meiden.

Das gezielte, aufbauende Hörtraining – die sogenannte terzo®Gehörtherapie – kann die Hörleistung entscheidend verbessern und die Wirksamkeit eines Hörgeräts erhöhen, da die Filtereigenschaften des Gehörs nachhaltig gestärkt wird. Für die Entwicklung eines individuellen Therapieplans ist es wichtig, zunächst die persönliche Differenzierungs- und Verarbeitungsleistung akustischer Signale zu bestimmen („Hörfilter-Messung“). In Kombination mit einem digitalen tabletgestützten Hörtraining und speziell eingestellten Trainings-Hörgeräten können Betroffene ihr Gehör und das Unterscheiden von wichtigen und weniger wichtigen Geräuschen zuhause und im Arbeitsumfeld täglich trainieren. Wer das zwei bis drei Wochen regelmäßig macht und zugleich die Überprüfungs- und Anpassungstermine beim Hörakustiker wahrnimmt, verbessert das Hören und das damit verbundene Sprachverstehen entscheidend. Erst auf der Grundlage dieses Lernprozesses erfolgt dann die Auswahl der eigenen Hörgeräte.

Langfristig beeinflusst die terzo®Gehörtherapie in Verbindung mit Hörgeräten die Lebensqualität entscheidend. Denn wer schlecht hört und sich isoliert, fühlt sich zunehmend im Alltag beeinträchtigt. Ein lebenslang lernendes, gutes Gehör ist also die beste Voraussetzung, um gesellschaftlich aktiv zu bleiben und das persönliche Wohlbefinden zu erhalten – nicht nur am heutigen Welt-Zuhörtag.

Über terzo
Unter der Marke terzo® (terzo-Institut, terzo-Zentren) hat sich 2006 ein interdisziplinäres Team zusammengefunden, um wissenschaftsbasierte Hörakustik in die Praxis umzusetzen. Genutzt werden Erkenntnisse aus der Hörakustik, Psychologie, HNO-Medizin und Biologie, um patientenzentrierte, ganzheitliche Hörlösungen zu entwickeln.

Aktuell gibt es deutschlandweit mehr als 100 terzo-Zentren – inhabergeführte Hörakustik-Fachgeschäfte, die exklusiv die lizensierte terzo®Gehörtherapie anbieten. Zudem versorgt terzo bereits seit 2013 Betroffene mit Hörverlust und Tinnitus in ausgewählten terzo-Zentren und in klinischer Anwendung im Tinnitus-Zentrum Jena mit dem speziellen Beratungs- und Therapieangebot „tinnitus care“ gemäß der aktuellen S3-Leitlinie „Chronischer Tinnitus“.

Inhaberin aller Lizenz- und Markenrechte ist die ISMA AG mit Sitz im Thüringischen Sonneberg. Das Unternehmen mit mehr als 35 Jahren Markterfahrung ist zugleich auch die erste Einkaufsgemeinschaft der Hörakustikbranche.

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terzo-Institut für angewandte Hörforschung
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