3D-Doodlen leicht gemacht: Der Druckerstift des Hongkonger Unternehmens WobbleWorks macht 3D-Zeichnen einfach

Mit dem 3D-Druckerstift „3Doodler“ können Nutzer freihändig dreidimensionale Zeichnungen erstellen. Dazu wird ein Kunststofffaden erhitzt, der sich an der Luft sofort härtet.

BildVor rund drei Jahren brachte das in Hongkong ansässige Unternehmen WobbleWorks den „3Doodler“ heraus, nachdem es 2,3 Millionen USD durch die Crowdfunding-Website Kickstarter gesammelt hatte. Inzwischen kann man auch die optimierte Version 2.0 erwerben. Weitere Versionen und Zubehör sind in der Pipeline.

Vom Time Magazine wurde der innovative 3D-Druckerstift zu einer der besten 25 Erfindungen des Jahres 2013 ernannt. Laut Mitgründer und Geschäftsführer Daniel Cowen kamen die Unternehmer auf die Idee, weil sie einen 3D-Drucker entwickeln wollten, mit dem man innerhalb kurzer Zeit drucken kann, ohne dafür technisches Wissen, eine Software oder einen Computer zu benötigen. „Außerdem wollten wir etwas Preiswertes herstellen, das Spaß macht und von jedem genutzt werden kann“, berichtet Cowen. Mit dem „3Doodler“ kann man sprichwörtlich in der Luft oder auf einer Oberfläche zeichnen, egal ob es sich dabei um frei gezeichnete 3D-Entwürfe oder um das Nachmalen von Vorlagen handelt, aus denen man größere Objekte formen möchte.

Der „3Doodler“ druckt mit einem erhitztem Kunststofffaden, der an der Luft abkühlt und sofort hart wird. So kann man die verschiedensten Formen und Gegenstände herstellen. Die meisten schaffen es auf Anhieb, Gegenstände auf Papier zu zeichnen und mit etwas Übung dann auch komplexere Objekte zu realisieren.

„Schon von Anfang an haben wir uns an verschiedenen Branchen orientiert, etwa der Technologiebranche, dem Ingenieurwesen, Handwerksberufen, dem Freizeitsektor, aber auch dem Bildungswesen. Unsere Zielgruppe ist abhängig davon, für was der „3Doodler“ verwendet werden soll. Wir haben auch einen Leitfaden mit dem Titel „What Will You Create?“ veröffentlicht, der den Nutzern die Basics zeigt, um ihnen die Hemmungen beim Start zu nehmen. Außerdem legen wir großen Wert auf das Feedback und die Verbesserungswünsche unserer Kunden“, fügt Cowen hinzu.

Wie man sich auf einzelne Märkte konzentriert, ohne das Konzept zu verwässern, sei ebenfalls interessant. In einem kleineren Marktsegment sei es fast leichter, da man eine Nische habe, so der Unternehmer. „Wir denken die ganze Zeit darüber nach, wie wir all den verschiedenen Zielgruppen gerecht werden und es uns gelingt, noch mehr Leute zu begeistern.“

„Hongkong ist die komfortable Variante, um in Asien präsent zu sein. Die Metropole liegt im Zentrum der Region und hat trotzdem das westliche Geschäftsleitbild sowie dessen Lebensstil, der für die unterschiedlichsten Fachkräfte interessant ist und viele Möglichkeiten bietet. Außerdem ist das Arbeiten hier sehr praktisch: Wenn wir uns montags entscheiden, einen Prototyp zu produzieren, treten wir noch am selben Tag mit Fabriken und potenziellen Geschäftspartnern in Kontakt. Zwei Tage später können wir das Modell bereits in China begutachten.“

Als weitere Vorteile Hongkongs nennt Cowen das Potenzial an internationalen, talentierten Arbeitskräften, besonders in den Bereichen Logistik, operatives Geschäft, Engineering, Warenhandel, Transport, Accounting und Vertrieb.

Auch Erfahrung sei sehr wichtig, findet der Unternehmer. „Unsere Partner sind in Bezug auf Lieferketten und die Umsetzung von Projekten sehr erfahren. Diese Partnerschaften erlaubten uns eine Expansion, ohne das Team zu sehr zu vergrößern. Zusätzlich dazu haben wir mehr als 30 Distributoren in 55 Ländern. Dies alles sollte man nicht unterschätzen.“

Für das Unternehmen seien zudem die Hongkonger Fachmessen – wie die Hongkonger Spielwarenmesse im Januar sowie die Elektronikmessen im April und Oktober – von großer Bedeutung, da sich dort Distributoren und Verkäufer aus aller Welt für mindestens eine Woche treffen, um ihre Produktauswahl zu treffen.

„Mit dem wachsenden Trend des 3D-Drucks und der stetigen Verbesserung der Materialqualität entwerfen immer mehr Leute ihre eigenen Prototypen. Und davon können wir alle profitieren“, findet Cowen. „Außerdem überlegen wir, wofür man den Stift noch verwenden kann. Da ist noch viel Platz nach oben. Ein gutes Beispiel für eine solche Entwicklung ist der Markt für Apps, die es jetzt schon für fast alles gibt.“

2016 ist eine Reihe spannender Versionen des „3Doodler“ geplant, etwa die lang ersehnte Juniorausgabe. Damit soll die 3D-Welt auch der jüngeren Generation zugänglich gemacht werden. „Aus diesem Grund ist die HKTDC Hong Kong Toys & Games Fair so wichtig für uns. Das ganze System wird sich weiterentwickeln, wenn wir spannende Erweiterungen und Zubehör für den „3Doodler“ herausbringen. Die nächsten fünf Jahre sind damit gesichert. In keiner anderen Stadt hätten wir so viel erreichen können wie in Hongkong.“

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