Freddie Mercury, Oliver Pocher, Albert Einstein, Fake News und Elfmeterschießen. Was hat das mit Sansibar zu tun? Die Antworten gibt Burak von KrautTrotter Safaris hier:
1. Wie? Sansibar ist gar keine Insel?
In der Tat. Genau genommen handelt es sich nämlich bei Sansibar nicht um eine einzelne Insel, sondern um eine ganze Inselgruppe, den Sansibar-Archipel. Er besteht aus drei größeren und vielen kleinen Inseln. Die größte Insel aus dieser Gruppe heißt Unguja. Sie ist fast doppelt so groß wie die größte deutsche Insel Rügen und liegt im Indischen Ozean etwa 40 Kilometer vor der Ostküste Afrikas. Aber Achtung: Verwirrungsgefahr! Wenn man hierzulande von Sansibar spricht, meint man in der Regel nur diese Hauptinsel und nicht die ganze Inselgruppe.
2. Ohne Sansibar würde Tansania nicht Tansania heißen.
Ja, so ist es. Hierzu ein bisschen Geschichte: Tansania war früher britische Kolonie und wurde in den 1960er Jahren unabhängig. Das Land an der Ostküste Afrikas besteht eigentlich aus zwei ungleich großen Teilen: Einmal aus dem wesentlich größeren Teil auf dem afrikanischen Festland mit dem Namen Tanganjika und zum anderen aus der oben erwähnten deutlich kleineren Sansibar-Inselgruppe. Nun wollten die stolzen Sansibarer auch im Landesnamen vorkommen. Also nahm man das „Tan“ von Tanganjika und das „San“ von Sansibar und machte kurzerhand Tansania daraus.
3. Wenn Sansibarer Mafia hören, denken sie an nichts Böses
Ehrlicherweise weiß ich das nicht zu 100 %, aber es könnte durchaus so sein. Denn Mafia hat hier nichts mit organisierter Kriminalität zu tun. Neben dem oben schon erwähnten Unguja und dem nördlich davon gelegenen Pemba ist Mafia nämlich die dritte der drei großen Inseln des Sansibar-Archipels. Mafia liegt im Süden der Inselgruppe und ist echt noch ein Geheimtipp, weil hier touristisch noch nicht so viel los ist. Wegen ihrer geschützten Lage, der vielen kleinen vorgelagerten Inseln und des Korallenriffs ist Mafia außerdem ein Paradies für Taucher und Schnorchler.
4. Ein Krieg kürzer als eine Fußballhalbzeit
Es gibt ja schon absurde Weltrekorde und dieser gehört sicher dazu: In Sansibar gab es nämlich den kürzesten Krieg der Welt. Während der britischen Kolonialzeit putschte sich der Cousin des verstorbenen Sultans von Sansibar an die Macht. Das ließen sich die Briten nicht gefallen. Um Punkt 9 Uhr am 27. August 1896 begann der Krieg. 38 Minuten später war er vorbei. Die traurige und ernüchternde Bilanz des Britisch-Sansibarischen Krieges: 1 verwundeter Brite und 300 tote Sansibarer.
5. Sansibar? Fußball? Oliver Pocher?
Dass auf Sansibar Fußball gespielt wird, leuchtet ja noch ein. Aber was hat Oliver Pocher damit zu tun? Da muss man ein wenig ausholen. Sansibar hat eine eigene Fußballnationalmannschaft. Die ist aber nicht von der FIFA anerkannt und darf somit auch nicht an der Fußball-WM teilnehmen. So kamen findige Leute auf die Idee, parallel zur Fußball-WM 2006 in Deutschland eine alternative WM, den sogenannten FIFI Wild Cup, zu veranstalten. Man könnte sagen, eine Art Wok-WM im Fußball. Sansibar nahm an diesem Mini-Turnier teil und kam sogar ins Finale, das man erst im Elfmeterschießen verlor. Vater des Erfolges? Natürlich der engagierte Cheftrainer: ein deutscher Comedian namens Oliver Pocher.
6. Achtung Fake News: Sansibar im Tausch gegen Helgoland
Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber wenn ich früher das Wort Sansibar hörte, dauerte es nicht lange, bis ich mit meinem Halbwissen herauskam: „Leute wisst ihr eigentlich, dass die Deutschen seinerzeit mit den Briten Sansibar gegen Helgoland getauscht haben?“ Pustekuchen, stimmt alles nicht, wie ich jetzt lesen musste. Nun zur Wahrheit: Das Deutsche Reich schloss 1890 mit den Briten den Helgoland-Sansibar-Vertrag. Die Briten überließen den Deutschen Helgoland und bekam dafür einige kleine deutsche Besitzungen in Ostafrika, aber eben nicht Sansibar. Grund: Sansibar war nie deutsch und was man nicht hat, kann man schlecht eintauschen.
7. Kein „Bohemian Rhapsody“ ohne Sansibar
Bevor du jetzt sagst: „Wie kommt der denn da jetzt drauf?“, hier die Antwort: Am 5. September 1946 erblickte ein gewisser Farrokh Bulsara im damaligen britischen Protektorat Sansibar das Licht der Welt. Seine Eltern waren seinerzeit aus Indien auf die Insel eingewandert. Der kleine Farrokh kam später auf ein englisches Internat in Indien. Dort lernte er Klavierspielen, sang im Schülerchor und war Mitglied einer Schüler-Rockband. Seine Freunde gaben ihm den Spitznamen „Freddie“. Freddie ging später zum Studium nach England, legte sich den Nachnamen Mercury zu und gründete 1970 die Band Queen. Der Rest ist Geschichte.
8. Nur hier und sonst nirgendwo: der Sansibar-Stummelaffe
Ulkig sieht er ja schon aus mit seinem schwarzen Gesicht und den weißen Zottelhaaren. Wenn er jetzt noch die Zunge ausstrecken würde, könnte man ihn fast mit Albert Einstein verwechseln. Der Sansibar-Stummelaffe ist aber nicht nur ein ulkiges, sondern auch ein seltenes Geschöpf. Er kommt, wie der Name schon vermuten lässt, nur hier auf Sansibar vor. Doch die Abholzung der Wälder lässt seinen Lebensraum immer weiter schrumpfen, so dass die Art als stark gefährdet gilt. Es sollen noch knapp 6000 Stummelaffen in Sansibars Wäldern leben. Wer nach Sansibar fährt, kann die seltenen Tiere im Jozani Nationalpark besuchen und mit etwas Glück eines der begehrten Fotos schießen – vielleicht sogar mit ausgestreckter Zunge.
Sansibar – immer eine Reise wert
Neben kuriosen und interessanten Geschichten hat Sansibar dir aber noch viel mehr zu bieten: Traumhaftes Wetter, endlos weite Palmenstrände, fantastische Tauchgründe, quirliges Leben und freundliche Menschen. Die Insel eignet sich sowohl für eine entspannte Badeverlängerung nach einer Tansania-Safari als auch für einen reinen Sansibar-Urlaub oder gar eine Rundreise. Lass dich inspirieren. Schau einfach mal in unsere Tansania-Reisen rein oder sprich uns direkt an. Wir haben da sicher was für dich.
Marion Balczun-Kocer wagte nach über 30 Jahren den Berufsausstieg als Apothekerin. Sie gründete im Februar 2024 KrautTrotter Safaris als Spezialagentur für Afrikareisen. Hier vereint sie Reiseleidenschaft, Afrika-Expertise und Ihre langjährige Erfahrung im Kunden-Management.
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