Von-Willebrand Syndrom ist die am häufigsten auftretende Bluterkrankheit
Etwa 800.000 Menschen in Deutschland leiden unter dem Von-Willebrand-Syndrom (vWS). Es ist damit die am häufigsten auftretende Blutungsneigung. Die Krankheit wurde zum ersten Mal im Jahr 1962 von Erik Willebrand beschrieben. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass es sich um eine Erkrankung handelt, die mit der Hämophilie A verwandt ist. Im weiteren Verlauf der wissenschaftlichen Erforschung gelang es dem Leipziger Hämostaseologen Rudolf Jürgens Unterschiede im Blick auf die Vererbung und die Ausprägung festzumachen. Die Krankheit wird deshalb auch als „von Willebrand-Jürgens-Syndrom“ bezeichnet. Obwohl rund 1 bis 3 Prozent der Bevölkerung vom vWS betroffen ist, ist die Krankheit nur wenig bekannt. Die Blutungsneigung wird oft im Rahmen von Operationen im Schleimhautbereich (Zahn-, Mandel oder Magen-Darm-Operationen) erstmals festgestellt. Starke Blutungen sind erste Hinweise.
Blutungsneigung wird oft im Rahmen von Operationen erstmals festgestellt
Auch bei Frauen mit einer außergewöhnlich starken Regelblutung kann das Von-Willebrand-Syndrom vorliegen. Zusammenfassend – 5 erste Hinweise auf das Von-Willebrand-Syndrom:
– Eine besondere Neigung zu blauen Flecken.
– Häufiges Nasenbluten ohne einen erkennbaren Anlass.
– Besonders starke und lang anhaltende Regelblutungen.
– Nachbluten nach Zahnbehandlungen.
– Zahnfleischbluten oder andere Blutungen im Schleimhautbereich.
Eine besondere Bedeutung hat auch die Familiengeschichte. Leiden in der Familie weitere Mitglieder an einschlägigen Symptomen, ist eine erbliche Bluterkrankheit wahrscheinlich. Die Information des vWS liegt auf dem Chromosom 12 und nicht auf einem Geschlechterchromosom wie bei der Hämophilie A oder B. Deshalb sind Männer und Frauen vom Von Willebrand Syndrom gleich häufig betroffen.
Dr. med. Harald Krebs, Hämostaseologe in München: „Die Vorsorgeuntersuchung ist wichtig“
„Es ist wichtig, diesen Indizien nachzugehen. Eine Diagnose im Sonnen-Gesundheitszentrum in München liefert schnell sehr zuverlässige Ergebnisse. Das ist beispielsweise bei einer Frau deshalb von großer Bedeutung, da es bei einer Geburt zu massiven Blutungskomplikationen kommen kann. Daher ist eine Vorsorgeuntersuchung wichtig – zumal es bei der Diagnose „Von-Willebrand-Syndrom“ sehr wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt. Auch medikamentös kann wirksam vorgebeugt werden“, so Dr. med. Harald Krebs, niedergelassener Facharzt für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie in München.
„Medikamentös kann wirksam vorgebeugt werden“, so der Arzt Dr. Krebs in München
Es gibt drei Typen des von-Willebrand-Syndroms. Ausschlaggebend ist der Von-Willebrand-Faktor. Aufgabe des Von-Willebrand-Faktors ist es, dafür zu sorgen, dass sich Blutplättchen an die (verletzte) Gefäßwand und aneinander anheften. Dieser Prozess ist Voraussetzung für die Gerinnung. Wird der Faktor im Körper in einer nur sehr geringen Menge oder überhaupt nicht produziert, liegen die vWS-Typen 1 oder Typ 3 vor. Beim Typ 2 wird der Von-Willebrand-Faktor zwar gebildet, kann aber seine Funktion nur teilweise erfüllen. Menschen mit dem vWS Typ 3 leiden oft unter einer sehr starken Blutungsneigung. Auch können Blutungen im Magen-Darm-Bereich vorkommen. Patienten mit vWS Typ 3 haben eine sehr starke Blutungsneigung und leiden zum Teil unter hämophilieartigen Blutungen mit häufigen Gelenks- und Muskelblutungen. Häufig treten auch gastrointestinale und bei Frauen gynäkologische Blutungen auf.
Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Der Artikel kann keinesfalls einen Arzt besuch ersetzen. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter http://www.SOGZ.de.
Im Sonnengesundheits-Zentrum München befinden sich Ärzte aus verschiedenen fachärztlichen Bereichen. So umfasst das SOGZ in München eine Praxis für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie, eine privatärztliche Gemeinschaftspraxis für Transfusionsmedizin, eine privatärztliche Praxis für Kinder- und Jugendmedizin sowie ein Institut für pädiatrische Forschung und Weiterbildung.
Die begleitenden Ärzte sind DR. MED. HARALD KREBS, M.SC., DR. MED. MICHAEL SIGL-KRAETZIG und DR. MED. GERD BECKER.
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