Dem Winter entfliehen mit dem richtigen Impfschutz
Wenn es morgens auf dem Weg zur Arbeit noch dunkel ist und der Wind eiskalt durch die Straßen pfeift, träumen viele Menschen vom Süden: Zahlreiche Urlaubsziele locken mit Sonne, Palmen und Strand. Dort treffen Urlauber leider aber auch regelmäßig auf fremde Krankheitserreger. Daher fängt ein sorgloser Urlaub mit dem passenden Impfschutz an, weiß Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung).
Wirklich ärgerlich, sich ausgerechnet im Urlaub eine Krankheit einzufangen. Schüttelfrost und Fieber unter Palmen, strikte Bettruhe statt unbeschwertes Strandleben: Wer seine Gesundheit nicht ausreichend geschützt hat, muss jedoch weit mehr befürchten als eine verdorbene Reise. „Exotische Keime sind oft besonders aggressiv und schwer zu diagnostizieren“, erklärt Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung). „Eine Infektion kann daher langwierige und weit reichende Folgen haben.“ Umso fataler ist, dass viele Urlauber auf eine entsprechende Prophylaxe verzichten. Diese Sorglosigkeit kann böse Folgen haben, warnt Birgit Dreyer: „Eine Impfberatung ist grundsätzlich bei jeder Reise in exotische Regionen Pflicht. Ansprechpartner sind zum Beispiel die Gesundheitsämter, spezialisierte Reisemediziner oder die Tropeninstitute.“
Basisschutz noch in letzter Minute möglich
Wer eine Fernreise plant, sollte sich so früh wie möglich um den nötigen Schutz kümmern. Viele Impfungen brauchen vier bis acht Wochen, ehe sie vollständig wirksam sind. Doch auch für Kurzentschlossene gibt es noch Möglichkeiten zur Vorsorge: Manche Impfungen lassen sich kurz vor Abreise noch nachholen. „Welche Immunisierung genau erforderlich ist, hängt natürlich von Art und Ziel der Reise ab“, erklärt die ERV Expertin. „Der Standard-Schutz ist aber in jedem Fall ein Muss. Dazu gehören Tetanus, Polio, Diphterie und Keuchhusten.“ Diese Impfungen haben die meisten von uns bereits in der Kindheit erhalten. Sie müssen aber alle sieben bis zehn Jahre aufgefrischt werden, um wirksam zu bleiben. Die gute Nachricht für Last-Minute-Touristen: „Eine Auffrischungsimpfung ist sofort wirksam und kann sogar noch an vielen deutschen Flughäfen vorgenommen werden.“ Auch eine Immunisierung gegen Hepatitis A ist aufgrund der langen Inkubationszeit des Erregers schon nach der ersten Spritze zu 95 Prozent gegeben. Mit der gefürchteten Leberinfektion können sich Reisende sogar im Mittelmeerraum beim Verzehr von verunreinigtem Essen oder unsauberem Trinkwasser anstecken. „Eine zweite Impfung sollte dann innerhalb der nächsten sechs Monate folgen, um den vollen Impfschutz herzustellen“, ergänzt die ERV Expertin.
Kinderkrankheiten – auch für Erwachsene ein Risiko
Auch bei uns heimische, aber selten gewordene Viruserkrankungen wie Masern sind in vielen Regionen noch stark verbreitet. Hier besteht selbst in einigen europäischen Ländern ein erhöhtes Infektionsrisiko. „Masern sind extrem ansteckend und können bei Erwachsenen zu schweren Komplikationen führen“, sagt die ERV Reiseexpertin. „Daher ist eine Impfung sinnvoll für jeden, der die Krankheit noch nicht durchgemacht hat.“ Gegen Masern kann sogar noch bis zu drei Tage nach dem Kontakt mit einem Erkrankten geimpft werden. Bei Impfungen in letzter Minute können im Urlaub aber Nebenwirkungen auftreten. Wer hingegen mit mehr Vorlauf plant, kann die Masernimpfung auch gleich mit einem Mumps- und Rötelnschutz kombinieren.
Empfehlenswert: Schutz gegen Hepatitis B, Tollwut, Typhus
Bei längeren Reisen in exotische Regionen ist zusätzlich eine Impfung gegen Hepatitis B empfehlenswert. „An einigen Traumzielen, etwa auf Madagaskar oder in der Dominikanischen Republik, kommt es außerdem nach wie vor zu Ausbrüchen von Cholera oder Typhus“, so Birgit Dreyer. „Gegen Typhus können sich Urlauber problemlos impfen lassen, gegen Cholera gibt es keinen verlässlichen Schutz. In Risikogebieten empfiehlt sich daher eine größtmögliche Lebensmittel- und Wasserhygiene.“ In Teilen Afrikas und Südamerikas grassiert zudem das Gelbfieber – eine Impfung gegen diese Krankheit ist dringend zu empfehlen. In einigen Ländern ist sie sogar Pflicht. Ebenfalls sinnvoll in vielen Regionen der Welt ist eine Immunisierung gegen Tollwut. Gerade in Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung kann der Biss eines infizierten Tieres sonst tödliche Folgen haben. In den Tropen ist darüber hinaus eine Malaria-Prophylaxe sinnvoll. Ratsam ist in jedem Fall das Tragen geeigneter Kleidung sowie das Schlafen unter einem Moskitonetz, um eine Infektion durch Mückenstiche zu vermeiden. Damit lässt sich zugleich das Risiko reduzieren, am Dengue-Fieber zu erkranken. Gegen beide Krankheiten gibt es bislang keine Impfung.
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Kurzfassung:
Welche Impfungen für die Fernreise?
Checkliste von Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung)
Unverzichtbar – Basisschutz gegen:
– Tetanus
– Polio
– Diphterie
– Keuchhusten
– Masern, Mumps, Röteln
– Immunisierung gegen Hepatitis A
Empfehlenswerte Impfungen je nach Reiseland:
– Hepatitis B (generell für exotische Regionen)
– Typhus (zum Beispiel für Madagaskar, Dominikanische Republik)
– Gelbfieber (zum Beispiel für Teile Afrikas und Südamerikas)
– Immunisierung gegen Tollwut (vor allem für Länder mit schlechter medizinischer Versorgung)
– Malaria-Prophylaxe (zum Beispiel für die Tropen)
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