Eine fortschrittliche Unternehmenskultur, eine hohe Bereitschaft zu Innovationen und moderne Organisationsstrukturen: Schweden bietet sehr günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Dies zeigt eine Sonderauswertung des RSM Unternehmer Reports.
Düsseldorf, 24. November 2014. Schwedens Unternehmen verfügen im europäischen Vergleich über sehr günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Das Bildungssystem ist richtungsweisend, die Gesellschaft zeigt sich Innovationen gegenüber aufgeschlossen und die Organisation in den Unternehmen ist modern. Diese Erkenntnisse liefert eine Sonderauswertung des RSM Unternehmer Reports, für den schwedische Experten aus dem führenden Netzwerk unabhängiger Prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften befragt wurden. Danach bewerten 70 Prozent der Teilnehmer die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in Fortbildungsmaßnahmen mit gut bzw. sehr gut. Genauso positiv wird die Umsetzung flexibler Arbeitszeitmodelle eingeschätzt. Auch die Bereitschaft, Verantwortung an die Mitarbeiter zu übertragen oder Kunden in Fremdsprachen zu bedienen, wird überwiegend als vorbildlich eingestuft.
„Das Fundament der schwedischen Wirtschaft basiert auf einer unternehmer- und innovationsfreundlichen Kultur sowie auf fortschrittlichen Organisationsstrukturen“, sagt Dr. Warner B. J. Popkes, Chairman von RSM Germany. Das zeigt sich auch an einem weiteren Studienergebnis: 82 Prozent der Befragten geben an, dass die Unternehmen Innovationen und Kreativität ihrer Angestellten fördern. „Das ist im europäischen Vergleich ein außergewöhnlich hoher Wert“, so Popkes. „Die Unternehmenskultur von Schweden nimmt damit den Spitzenplatz innerhalb unserer europaweiten Befragung ein.“ Nur ein Wert fällt in diesem Zusammenhang etwas aus dem Rahmen, auch wenn er im europäischen Durchschnitt liegt: Die Bereitschaft, Mitarbeiter aus anderen Ländern einzustellen, beträgt lediglich 23 Prozent.
Positiv werden die Führungskräfte gesehen. 54 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Unternehmenschefs häufig Innovationen anschieben und damit neue Produkte und Services früher anbieten als der Wettbewerb. Die Bereitschaft unternehmerische Risiken einzugehen, ist durchschnittlich ausgeprägt. Auffällig ist, dass die Unternehmensstrategien nicht nur im Ausland, sondern auch auf dem heimischen Markt offensiv ausgerichtet sind. Im europäischen Vergleich verfolgen die meisten Unternehmen diese Strategie eher auf internationalen Märkten. „Die schwedischen Unternehmen agieren auch im eigenen Land offensiv und wettbewerbsorientiert“, sagt Henric Larsolle, International Contact Partner von RSM Minocon in Schweden: „Das scheint im Vergleich zu den anderen Ländern der EU ein besonderes ökonomisches Merkmal zu sein.“
Eine weitere Besonderheit der schwedischen Wirtschaft sind die günstigen Finanzierungsbedingungen. Weil das Land kein Mitglied der europäischen Währungsunion ist, galt die Schwedische Krone während der Hochphase der Euro-Krise als Fluchtwährung. In der Folge konnten sich die Geldinstitute der Banken- und Finanzkrise weitgehend entziehen, die Kreditvergabe blieb überwiegend intakt. 62 Prozent der befragten RSM-Experten beurteilen die Verfügbarkeit von Bankkrediten entsprechend mit gut bzw. sehr gut, auch die Risikofinanzierung wird besser gesehen als im europäischen Durchschnitt.
Das reale Wirtschaftswachstum lag in Schweden im Jahr 2013 bei 1,5 Prozent. Nach einer Schätzung der Europäischen Kommission aus dem Herbst 2014 soll es in diesem Jahr bei 2,0 Prozent liegen und 2015 auf 2,4 Prozent steigen.
Die RSM-Sonderauswertung ist Teil des „European Business Resilience Survey“, für den 356 RSM Experten aus 14 europäischen Ländern befragt wurden und die von Prof. Dr. Michael Vogelsang, Prof. Dr. Niels Biethahn (beide BiTS), Dr. Amit Ghosh (INWT/BiTS), Hubertus Heuer und Philipp Walther (beide WeisseQ/BiTS) gemeinsam mit RSM entwickelt wurde.
Folgende Ergebnisse des RSM Unternehmer Reports wurden bereits veröffentlicht:
16. September: Experten erwarten für 2015 Wirtschaftswachstum in Deutschland
21. September: Unternehmenskultur beeinflusst Kreditvergabe
12. November: Griechische Wirtschaft: Noch ein langer Weg
17. November: Frankreich: Ohne Reformen kein Wachstum
Bildmaterial und weitere Informationen erhalten Sie unter:
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