Ein Finanzierungsbedarf von mehreren hunderttausend Euro bis hin zu mehrstelligen Millionenbeträgen kommt in der unternehmerischen Praxis häufig vor. Regelmäßige Anlässe sind kostenintensive Neugründungen – etwa in den Bereichen Produktion und Handel -, eine Franchise-Finanzierung oder der Unternehmens- oder Beteiligungserwerb. Doch auch etablierte Unternehmen sind bei der Umsetzung von Sanierungen, Expansionsvorhaben und Turnarounds häufig auf Fremdkapital angewiesen.
Aus unserer langjährigen Erfahrung in der Unternehmensberatung und -betreuung kennen wir die entscheidenden Punkte, um potenzielle Geldgeber von einem Unternehmenskonzept zu überzeugen. Wir haben 10 hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt, die sie bei der Erstellung Ihres Businessplans beachten sollten.
Tipp 1: Ausreichend Zeit einplanen
Nach der Fertigstellung des Businessplans kann die Finanzierung oft viel Zeit beanspruchen. Eine Bearbeitungsdauer von drei Monaten ist nicht ungewöhnlich; realistischer und sicherer ist es, von vornherein großzügig mit sechs Monaten zu planen.
Eine retrograde (rückschreitende) Vorgehensweise ist bei der Terminplanung sinnvoll, bei der zunächst das Datum festgesetzt wird, zu dem die Finanzierungszusage spätestens vorliegen sollte. Fügen Sie zu diesem Datum einen einmonatigen „Zeitpuffer“ dazu. Die Erstellung des Businessplans sowie sämtliche (Bank-)Termine planen Sie rückläufig auf dieselbe Weise. Definieren Sie die einzelnen Schritte als Milestones, um zielgerichteter nachbessern zu können.
Tipp 2: Eine gute Verhandlungsposition verschaffen
Reichen Sie Ihren Businessplan stets parallel bei mehreren Stellen ein, um sich die besten Konditionen hinsichtlich Zinssatz und Tilgung zu sichern. Oft unterscheiden sich die daraufhin eingehenden Angebote hinsichtlich Qualität und Konditionen enorm. Sie werden anhand der Reaktionszeiten und dem Inhalt des Feedbacks schnell feststellen, welche Banken ihrem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber stehen und Sie als potentiellen Neukunden betrachten.
Im persönlichen Gespräch lassen Sie durchklingen, dass Sie an einer Zusammenarbeit interessiert sind, zwecks Markttransparenz jedoch auch noch mit weiteren Anbietern sprechen werden. So sorgen Sie für eine positive Atmosphäre und legen den Grundstein für Verhandlungen auf Augenhöhe.
Tipp 3: Bauen Sie Fördermittel von vornherein mit ein
Wenn Sie noch nicht sicher sind, welche Förderprogramme für Sie in Frage kommen, recherchieren Sie im Internet auf der Website Ihrer Landesbank. Kontaktieren Sie die dort aufgeführten Ansprechpartner – sie erteilen Ihnen gerne erste Auskünfte. Die Hotline der KfW ist ebenfalls eine hilfreiche Informationsquelle.
Laden Sie die Übersicht der Konditionen „Ihres“ Förderprogramms online herunter und bauen Sie diese als Finanzierungsvorschlag in Ihren Businessplan ein. Indem Sie bereits ein konkretes Programm als Verhandlungsbasis vorschlagen, können Sie den Finanzierungsprozess zu Ihren Gunsten beeinflussen. Dies gilt für ganz Deutschland, NRW und auch in Düsseldorf.
Tipp 4: Nicht zu viel Text verwenden
Wer glaubt, dass mehr Finanzierungsbedarf mehr Text erfordert, der irrt sich: Wichtiger ist es, den Nutzen Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung prägnant und überzeugend zu kommunizieren. Dazu sind maximal 15 Seiten Text nötig, auf denen alle wesentlichen Bereiche abgedeckt werden. Zusätzlich unterstützen ansprechende Grafiken den Lesefluss. Detaillierte Erläuterungen sollten Sie besser in die Anlagen ausgliedern.
Besonders wichtig ist eine gute Zusammenfassung als Einleitung (Executive Summary). Am besten schreiben Sie diese zum Schluss – dann fällt es leichter, die wesentlichen Aspekte Ihres Vorhabens verständlich zu formulieren.
Tipp 5: Den Fokus auf Zahlen legen
Bei der Businessplan-Ausarbeitung wird der Fokus häufig auf die Ausarbeitung des Textes gelegt. Kein Wunder, denn diese stellt den „einfacheren“ Teil der Planung dar. Für die Beurteilung der Plausibilität sind die Zahlen allerdings ausschlaggebend.
Mit überzeugenden Planzahlen und realistischen Kalkulationen können Sie dafür sorgen, dass sich der Zahlenteil Ihres Businessplans nicht hinter einem langen Textteil „verstecken“ muss. Das Verhältnis der beiden Teile sollte idealerweise (mindestens) ausgewogen sein.
Tipp 6: Der Blick für das Wesentliche
Verlieren Sie sich nicht zu sehr in den Details bei der Finanzplanung. So reicht zum Beispiel eine Planung auf Quartalsebene ab dem dritten Planungsjahr vollkommen aus. Monatliche Liquiditätsplanungen die darüber hinausgehen, oder sehr verschachtelte Excel-Tabellen mit übertriebenem Detaillierungsgrad wirken wie eine Scheinsicherheit, die eher zum Schmunzeln verführt als überzeugt.
Tipp 7: Never walk alone
Wenn Sie mehrere Gespräche mit demselben Kapitalgeber führen, ist es sinnvoll, die Kommunikation innerhalb des Teams aufzuteilen. Alternativ können Sie eine außenstehende Person zu den Terminen mitzunehmen. Die Rollenaufteilung gemäß unterschiedlicher Kompetenzen macht es leichter, „Claims“ abzustecken, Nebenbedingungen auszuloten und sich eindeutig zu positionieren.
Tipp 8: Das Risiko eingrenzen
Sie sollten mehrere Finanzierungsrunden in Erwägung ziehen. So reduzieren Sie Ihr finanzielles Risiko, dies setzt aber zum Erreichen konkreter Teilziele eine ebenso sorgfältige Planung voraus. Ihre Geldgeber sind ebenfalls an einer Risikobegrenzung interessiert: Wenn Sie ihnen erste Erfolge präsentieren, wird es leichter, sie von der Finanzierung weiterer Etappen zu überzeugen.
Tipp 9: Der Gesamtprozess
Wenn ein wachsendes Unternehmen auf eine dauerhafte Finanzierung angewiesen ist, ist es wichtig in Erfahrung zu bringen, an welche Rahmenbedingungen diese Finanzierung geknüpft ist.
Auf dieser Basis bedarf es einer vorausschauenden Finanzstrategie, die eine dauerhaft ausreichende Ertragssituation sicherstellt – nach Möglichkeit bei zeitgleichem kontinuierlichem Wachstum der Eigenkapitalquote. Für die Ausarbeitung sollten Sie einen Experten zurate ziehen.
Tipp 10: Die gelungene Finanzierung ist kein Selbstläufer
Sie haben nun erfahren, wie viele Details es für eine erfolgreiche Finanzierung zu beachten gilt – unterschätzen Sie dementsprechend niemals die dafür benötigte Zeit.
Indem Sie sich Hilfe vom Fachmann holen, können Sie die wertvolle Ressource Zeit sparen. Er wird Ihnen den Weg zum Finanzierungsvertrag leichter machen und dafür sorgen, dass Sie unter den möglichst besten Voraussetzungen und voller Energie mit der Umsetzung Ihres Vorhabens beginnen können.
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