Die Zahl der Keuchhusten-Erkrankungen nimmt sehr stark zu: Im Vergleichszeitraum zum Vorjahr betrug die Steigerung der Pertussis-Fälle 44 Prozent. Der Grund: Auffrischungsimpfungen werden vergessen
Den Check-up 35 zahlen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre. Das Ziel dieses attraktiven Angebotes ist die Früherkennung und Vorsorge beim Hausarzt, um beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Nierenschäden usw. rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Impfungen und Auffrischungs-Impfungen, die ebenfalls zur Gesundheitsvorsorge gehören, sind genauso kostenlos. Gerade im Erwachsenenalter werden diese aber „gerne“ vergessen. Zu den „Vergessenen“ mit einer Impfquote von nur 7,6 Prozent gehört leider auch die Keuchhusten-Auffrischung, obwohl das Durchschnittalter derer, die an Keuchhusten erkranken, heute bei 42 Jahren liegt.
Starke Zunahme bei Keuchhustenerkrankungen
So nimmt die Anzahl der gemeldeten Keuchhustenfälle rasant zu: Die gemeldeten Pertussis-Erkrankungen 2017 wurden am 07.06.2017 (Epidemiologisches Bulletin Nr. 23 des RKI) mit 6.656 angegeben. Im gleicher Zeitraum des Jahres 2016 waren es zwar auch schon 4.616 Fälle. Doch die Zunahme bedeutet ein trauriges Plus von 2040 Erkrankungen oder eine Steigerung um 44 Prozent!
Dabei gelten gerade Erwachsene sowie ältere Kinder und Jugendliche als Hauptansteckungsquelle für Säuglinge, die erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden können. Bei ihnen kann eine Keuchhusten-Infektion gefährliche Folgen haben und zu Atemstillstand bis hin zum plötzlichen Kindstod führen.
Also: Den Impfpass mitnehmen, wenn der Check-up 35 ansteht! Vielleicht gibt es ja noch mehr Impflücken, die bei dieser Gelegenheit geschlossen werden können.
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Wichtig zu wissen:
Folgt man den Vereinten Nationen, dann sind Schutzimpfungen neben dem Zugang zu medizinischer Grundversorgung und sauberem Wasser der wichtigste Grund für den Rückgang der Säuglingssterblichkeit, die Zunahme der Lebenserwartung und den Rückgang vieler übertragbarer Krankheiten. Tatsächlich gibt es in der Wissenschaft keinen Zweifel daran, dass Schutzimpfungen zu den sichersten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen gehören, über die die Medizin heute verfügt. Dabei schützen die meisten Impfungen nicht nur das geimpfte Individuum selbst. Bei genügend hoher Beteiligung können Ausbrüche impfpräventabler Krankheiten verhindert werden, weil in der Bevölkerung zu wenige empfängliche Personen vorhanden sind („Herdenimmunität“). Dann leben auch diejenigen, die nicht geimpft werden können, im Schutz der geimpften Mehrheit. Mehr Infos: http://www.rki.de
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