EMS-Dienstleister spürt Aufschwung im eigenen Unternehmen bezüglich der Beauftragungslage und stellt sieben neue Auszubildende ein
Limburg, 9. Dezember 2021 – Rohstoff-Krise, Chip-Krise, Transport- und Logistik-Krise – vor diesen und weiteren sehr großen Herausforderungen stehen Fertigungsbetriebe seit einigen Monaten. Die Limtronik GmbH ( www.limtronik.de), Joint Development Manufacturing (JDM)-Partner und Experte für Electronic Manufacturing Services (EMS), verzeichnet trotz dieser Situation ein Wachstum im eigenen Unternehmen und trägt diesem unter anderem mit sieben neuen Auszubildenden Rechnung.
„Wir müssen uns derzeit Gegebenheiten stellen, die wir in dieser Form nicht kennen. So sorgte zum Beispiel im September 2021 die ungebrochen hohe Nachfrage nach Chips auf dem Weltmarkt dafür, dass Chinas Chip-Fabriken vorrangig nur noch inländische Kunden beliefern und ausländische Aufträge sogar ablehnen. Diese Reaktionen könnten den globalen Chip-Mangel weiter verschärfen. Hinzu kommen einige neue Corona-bedingte Themen in den südostasiatischen Ländern“, erklärt Dr. Anjou Appelt, Geschäftsführer der Limtronik GmbH.
Auch die Rohstoffpreise steigen weiterhin. „Diverse Hersteller haben mittlerweile die dritte Preiserhöhung innerhalb des laufenden Jahres vollzogen und einige Hersteller haben sogar schon eine weitere Preisanhebung für Januar 2022 kommuniziert. Der aktuelle Preisschock bei Silizium – 300% teurer – verschlimmert die Chip-Krise derzeit, so dass mit einer Entspannung in den nächsten Monaten nicht gerechnet werden kann“, erläutert Gerd Ohl, Geschäftsführer der Limtronik GmbH.
Eine weitere Problematik, die Auswirkungen auf die Beschaffung hat, ist die Energieknappheit in China. Massive Stromversorgungsprobleme in China führen weltweit zu weiteren Produktionseinschränkungen. Gerd Ohl sagt: „Teilschließungen von Häfen in Asien und Schlangen vor den Terminals weltweit – zum Beispiel in L.A. – sowie Cargo-Verknappungen verschärfen die gesamte Beschaffungssituation noch zusätzlich. Für uns als EMS- Dienstleister bedeutet dies vor allem steigende Belastungen im Einkauf und im Wareneingang. Besonders zu bemerken ist, dass die Zunahme an operativen Tätigkeiten mit dem Faktor sechs zu benennen ist. Das heißt, eine Bestellung im Einkauf bedeutet, dass man bis zu sechs Mal den Vorgang anfassen muss, weil Liefertermine verschoben oder nicht gehalten werden.“
Gemäß der Erfahrung von Limtronik müssen Materialanfragen aufgrund der erforderlichen Prüfung der jeweiligen Verfügbarkeiten in der Regel vier- bis fünfmal häufiger getätigt werden. Auftragsbestätigungsänderungen, darauffolgende Bestellstornierungen und Neubestellungen (auch bei Brokern) erreichen ein ähnliches Maß. Es erfolgen Teillieferungen in kleineren Gebinden, was den Wareneingang und das Rechnungswesen mit einem Vielfachen des sonst üblichen Aufwands belastet. Engere Abstimmungsrunden mit den Kunden sowie Eskalationsgespräche mit Lieferanten und Herstellern gehören zum täglichen Arbeitsinhalt der Einkäufer und Kundenbetreuer.
Fertiger müssen sich organisatorisch neu ausrichten
Dr. Anjou Appelt erklärt: „Die derzeit herrschende Beschaffungsmarktsituation mit Verknappung und Allokation ist zeitlich gesehen die längste seit Jahrzehnten. Ein Ende ist heute realistisch noch nicht abzuschätzen. Wir haben daher tiefgreifende organisatorische Anpassungen vorgenommen.“
Limtronik verzeichnet trotz dieser Situation eine gute Beauftragungslage. Besonders bei den Limtronik-Kunden, die sich im Bereich der neuen Technologien bewegen, ist eine erhöhte Nachfrage sichtbar. „Dieser Nachfrage zu begegnen, wird stark erschwert durch die Verfügbarkeit von Komponenten. Dennoch konnte Limtronik gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von mehr als 16 Prozent realisieren und erwartet im Jahr 2022 ein Wachstum von ca. 19 Prozent. Dieses entsteht in erster Linie durch das Gewinnen von Aufträgen aus dem automotiven Umfeld wie E-Antrieben, aber auch aus der Medizintechnik und der Industriesparte“, sagt Gerd Ohl.
Um dieser Situation personell und in Bezug auf Fach- und Nachwuchskräfte Rechnung zu tragen, hat Limtronik in diesem Jahr sieben neue Auszubildende eingestellt. Die Ausbildungsquote ist hier fast jedes Jahr größer als zehn Prozent. Das diese Strategie richtig ist, zeigt sich unter anderem daran, dass das Unternehmen auch in diesem Jahr wieder einige kammerbeste Auszubildende hervorgebracht hat. 2021 kommen ein Bundessieger und zwei Landessieger aus dem Hause Limtronik.
Limtronik mit Sitz in Limburg an der Lahn ist Joint Development Manufacturing (JDM)-Partner und Experte für Electronic Manufacturing Services (EMS). Das Unternehmen begleitet seine Kunden von der Produktentwicklung bis zum serienreifen Endprodukt. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Entwicklung und Fertigung von elektronischen Baugruppen sowie maßgeschneiderten Systemen für die Kunden. Der Spezialist ist bereits seit dem Jahr 1970 in der Herstellung von elektronischen Baugruppen und Geräten tätig. Im Jahr 2010 wurde die Limtronik GmbH gegründet. Die gelebte Philosophie des nach der IATF 16949 zertifizierten Unternehmens ist es, flexibel, zuverlässig und individuell sämtliche Kundenanforderungen zu erfüllen. Weitere Informationen unter www.limtronik.de
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