Exzesse in der Chefetage – Die Vergütung von Vorständen in Aktiengesellschaften ist immer wieder Gegenstand hitziger Debatten.
Überzogene Gehälter, Boni und Zusatzleistungen, die im Widerspruch zur wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens stehen, sind deutliche Warnsignale für eine problematische Corporate Governance. Der Ökonom und Finanzexperte Stefan Kühn betont, dass solche Praktiken oft ein Symptom für mangelhafte Governance-Strukturen sind und Aktionäre wachsam bleiben sollten.
Klare Vergütungsregeln für Vorstände sollen sicherstellen, dass die Vergütung angemessen, leistungsbezogen und transparent ist. EU und nationale Gesetzgeber fordern hier verbindliche Offenlegungspflichten und eine stärkere Mitbestimmung der Aktionäre, etwa durch Say-on-Pay-Abstimmungen.
Beispiele für exzessive Vergütungen
Die Geschichte kennt zahlreiche Fälle, in denen Manager über die Stränge geschlagen haben: Jeff Immelt, ehemaliger CEO von General Electric, flog im Firmenjet um die Welt – und ließ zur Sicherheit eine leere zweite Maschine hinterherfliegen. Sein Unternehmen befand sich derweil im wirtschaftlichen Sinkflug.
Auch bei Tesla sorgte Elon Musk mit einem Vergütungspaket von 55 Milliarden US-Dollar über fünf Jahre für heftige Diskussionen. Stefan Kühn weist darauf hin, dass eine solche Diskrepanz zwischen Vergütung und operativer Leistung letztlich das Vertrauen der Aktionäre untergräbt. Institutionelle Investoren und Aktionäre wehrten sich, doch erst ein Gerichtsurteil Anfang 2024 korrigierte die Forderungen.
Solche Eitelkeiten stehen im krassen Gegensatz zu Führungspersönlichkeiten wie dem US-Admiral William Halsey, der sich beim Eisessen brav in die Reihe seiner Matrosen einreihte – ein Symbol echter Führungsqualität.
Signa-Gruppe: Ein aktueller Fall
Ein Beispiel für problematische Corporate Governance ist das Immobilienkonglomerat Signa Holding von René Benko. Die komplexe Unternehmensstruktur mit über 1.000 Gesellschaften, viele davon in Steueroasen, erschwert den Überblick und schürt Misstrauen. Stefan Kühn weist darauf hin, dass fehlende Transparenz und konsolidierte Bilanzen oft auf zugrunde liegende Probleme hindeuten.
Der Sanierungsexperte Arndt Geiwitz arbeitet derzeit an einem Rettungskonzept für den Konzern, kämpft aber mit mangelnder Transparenz und fehlender Konzernbilanz. Hinzu kommt der umstrittene Einfluss Benkos, der eine nachhaltige Restrukturierung erschwert. Beobachter wie Kühn sehen die Zukunft der Signa Holding skeptisch.
Hat das Geschäftsmodell Warenhaus eine Zukunft?
Das klassische Warenhaus steht weiter unter Druck, aber spezialisierte Modelle könnten überleben. Folgende Trends zeichnen sich ab
Erlebnisorientierung: Warenhäuser setzen verstärkt auf Events, Gastronomie und exklusive Erlebnisse, um Kunden zu binden. Potenzial sieht Stefan Kühn hier vor allem im Luxussegment, wie etwa im KaDeWe in Berlin.
Digitale Integration: Erfolgreiche Warenhäuser verknüpfen Online- und Offline-Angebote. „Click and Collect“-Modelle oder virtuelle Einkaufsberater gewinnen an Bedeutung.
Nachhaltigkeit: Verbraucher achten zunehmend auf ökologische und ethische Aspekte. Warenhäuser, die Transparenz und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen, haben bessere Chancen auf langfristigen Erfolg.
Stefan Kühn – Zukunftsaussichten: Während große, unspezifische Warenhäuser wie Galeria Kaufhof weiter an Relevanz verlieren dürften, könnten spezialisierte Luxus- und Nischenanbieter, die Digitalisierung mit einem starken Markenerlebnis verbinden, überleben und wachsen. Stefan Kühn betont, dass insbesondere hybride Konzepte mit starker Kundenbindung zukunftsträchtig sind.
Warnsignale in der Corporate Governance
Stefan Kühn nennt in diesem Zusammenhang mehrere Anzeichen für schlechte Corporate Governance:
1. Üppige Boni bei schlechten Unternehmenszahlen: Ein Paradebeispiel ist die Credit Suisse, die trotz desaströser Aktienkursentwicklung zwischen 2009 und 2020 Boni in Höhe von 43 Mrd. USD ausschüttet – bei einem gleichzeitigen Wertverlust von 70 Mrd. CHF.
2. Ja-Sager im Verwaltungsrat: Prominente Persönlichkeiten ohne Branchenkenntnis im Verwaltungsrat begünstigen Fehlentscheide, wie der Fall des Medtech-Start-ups Theranos zeigt.
3. Spektakuläre Sponsoring-Deals: Der so genannte „Stadionfluch“, etwa im Fall Enron Field, illustriert, wie Prestige-Deals oft mit wirtschaftlichem Niedergang einhergehen.
Spektakuläre Sponsoring-Deals
Neben den beschriebenen „Stadion-Krisen“ gibt es weitere problematische Sponsoringaktivitäten:
Große Summen für Namensrechte oder globale Sportevents binden oft Kapital, das produktiver eingesetzt werden könnte. Stefan Kühn betont, dass solche Entscheidungen oft von kurzfristigen Prestigezielen statt von nachhaltigem Mehrwert geprägt sind.
Missachtung der Zielgruppe: Sponsoringinvestitionen, die nicht zum Image des Unternehmens passen, können die Marke schwächen. Ein Beispiel dafür war das Engagement der insolventen FTX in der Formel 1, das wenig mit der Kernzielgruppe der Plattform zu tun hatte.
Trends: Nachhaltiges und gemeinwohlorientiertes Sponsoring gewinnt an Bedeutung. Unternehmen investieren vermehrt in soziale Projekte oder regionale Partnerschaften, die einen langfristigen Mehrwert schaffen können.
Alternative“ Geschäfts- und Messzahlen
Die Manipulation von Zahlen bleibt ein großes Problem. Folgende Indikatoren sind zusätzliche Warnsignale
Ungewöhnlich hohe Vergleichszahlen: Unternehmen, die sich mit den „bereinigten“ Ergebnissen von Wettbewerbern vergleichen, verschleiern oft Schwächen.
Überzogene Prognosen: Unternehmen, die sich unrealistisch hohe Wachstumsziele setzen, wie etwa Nikola Corporation, können später massiv Vertrauen verspielen.
Stefan Kühn sieht einen klaren Trend zu einheitlichen Berichtsstandards, die neben finanziellen auch ökologischen und sozialen Kennzahlen umfassen. Regulatoren und Investoren werden zunehmend kritischer gegenüber „kreativen“ Geschäftszahlen.
Komplexe Unternehmensstrukturen und „Zwischengesellschaften
Neben den oben beschriebenen Problemen bergen solche Strukturen folgende Risiken
Steueroptimierung: Verschachtelungen dienen häufig der Minimierung von Steuerzahlungen. Ein Beispiel ist die Nutzung von „Double Irish with a Dutch Sandwich“ bei großen Technologiekonzernen, die gesellschaftlich und politisch zunehmend kritisch gesehen wird. Stefan Kühn warnt vor den Reputationsrisiken solcher Modelle.
Versteckte Vermögenstransfers: Tochtergesellschaften können genutzt werden, um unbemerkt Geld aus dem operativen Geschäft abzuziehen.
Stefan Kühn zu Trends und Entwicklungen: Strengere Transparenzvorschriften, wie sie durch die OECD-Initiative zur Mindestbesteuerung vorangetrieben werden, dürften solche Praktiken erschweren. Automatisierte Analysetools für Investoren könnten helfen, verdächtige Strukturen schneller zu erkennen.
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Stefan Kühn ist Betriebswirt und Ökonom; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.
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