Apotheken leisten essenziellen Beitrag zur Versorgung von Patient:innen mit seltenen Erkrankungen

Individuelle Rezepturen unverzichtbar bei seltenen Erkrankungen

Apotheken leisten essenziellen Beitrag zur Versorgung von Patient:innen mit seltenen Erkrankungen

Apotheken stellen überlebenswichtige Rezepturen her (Bildquelle: © ABDA)

Stuttgart – Im Vorgriff auf den „Tag der seltenen Erkrankungen“, der in diesem Jahr für den 28. Februar ausgerufen wird, macht der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) auf die besonderen Herausforderungen aufmerksam, mit denen betroffene Patient:innen konfrontiert sind. Von seltenen Erkrankungen spricht man, wenn weniger als eine Person pro 2.000 Einwohner unter einer bestimmten Erkrankung leiden. Allein in Deutschland leben etwa vier Millionen Menschen mit einer solchen seltenen Erkrankung – das bedeutet, dass etwa jeder zwanzigste Deutsche betroffen ist.

Diese seltenen Krankheiten sind oft schwerwiegend, verlaufen meist chronisch und gehen nicht selten mit komplexen Symptomen einher. Ein großes Problem für Betroffene ist oft die späte Diagnosestellung: Studien zeigen, dass es bis zu acht Jahre oder länger dauern kann, bis eine seltene Erkrankung korrekt erkannt wird. Ein weiteres Problem: Da die Zahl der Patient:innen mit einer einzelnen seltenen Erkrankung meist sehr gering ist, gibt es für viele dieser Krankheiten keine industriell hergestellten Medikamente.
Hier spielen Apotheken in Deutschland eine entscheidende Rolle: Sie sind nicht nur wichtige Anlaufstellen für die Beratung betroffener Patient:innen und deren Angehörige, sondern stellen auch individuell angepasste Arzneimittel für diese Menschen her. Diese sogenannten Rezepturen sind oft die einzige Möglichkeit, betroffenen Menschen eine gezielte Arzneimitteltherapie zu ermöglichen. Apotheken setzen hierfür mit hohem Aufwand ihr pharmazeutisches Fachwissen ein, um patientenindividuelle Lösungen zu entwickeln und so diese Versorgungslücke zu schließen.
In Deutschland werden jährlich über 13 Millionen Rezepturen in Apotheken hergestellt. Diese Rezepturen sind individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten abgestimmt. Kinder profitieren genauso davon wie auch Menschen mit seltenen Erkrankungen. So können beispielsweise Kapseln angefertigt werden, in denen verschiedene Wirkstoffe genau auf den Patienten hin abgestimmt kombiniert werden. Jede dieser Kombinationen ist einzigartig und wäre als Fertigarzneimittel nicht im Handel erhältlich. Dadurch erhalten Betroffene eine passgenaue Therapie, die ihnen sonst nicht zur Verfügung stünde.

„Für viele Betroffene sind Apotheken unverzichtbar, da sie maßgeschneiderte Arzneimittel herstellen, die es nicht als Fertigarzneimittel gibt. Die pharmazeutische Kompetenz in den Apotheken ist für diese Patient:innen oft lebensentscheidend“, betont Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg.

Der Tag der seltenen Erkrankungen soll das Bewusstsein für die Herausforderungen der Betroffenen und die Notwendigkeit einer zielgenauen medizinischen und pharmazeutischen Versorgung schärfen. Die ortsnahen Apotheken spielen dabei eine unverzichtbare Rolle, denn nirgendwo anders können und werden Individualrezepturen hergestellt. „Diese flächendeckende Versorgung zu bewahren und zu stärken muss deshalb Aufgabe einer zukunftsorientierten politischen Gestaltung sein – auch, um Patient:innen mit seltenen Erkrankungen bestmöglich versorgen zu können“, erläutert Zambo.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.150 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patient:innen kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.

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