Catharine Remberts: Lehransätze und ihr nachhaltiges Wirken

Abdruck und Veröffentlichung honorarfrei:
Wie aus einem Kreis eine Ikone wird: Catharine Remberts Lehransatz wirkt bis heute – in Kunst, Design und digitaler Bildsprache.

BildIch bin Fotograf. Ich bin Filmemacher. Ich entwerfe Logos, setze Typografie. Und in all diesen Rollen begegne ich Tag für Tag einem gemeinsamen Prinzip: Gestaltung ist Reduktion. Bedeutung entsteht aus Form. Haltung beginnt mit Wahrnehmung.

Diese Haltung habe ich nicht theoretisch gelernt – ich habe sie mir über Jahre erarbeitet: am Set, wenn eine Szene durch Licht und Schatten erst zum Raum wird. Im Studio, wenn aus einem Umriss ein Bildzeichen entsteht. Oder am Bildschirm, wenn ein Buchstabe zum Träger einer Botschaft wird.

Immer wieder bin ich dabei zurückgekehrt zu den Grundlagen – zu einfachen Formen, klaren Kontrasten, strukturiertem Aufbau. Genau dort liegt für mich die Relevanz der Lehre von Catharine Rembert. Ihre Übungen – Schattenriss, Maßstab-Variation, Collage & Typo – sind in meiner Arbeit keine historischen Fußnoten, sondern lebendige Werkzeuge des Denkens und Sehens.

Und genau deshalb habe ich begonnen, dieses Wissen festzuhalten – nicht als Archiv, sondern als Werkzeugkasten. Als Erinnerung daran, dass Sehen eine Haltung ist – und Gestalten eine Verantwortung.

Kapitel 1: Einleitung

Wenn wir heute durch Galerien, Magazine oder digitale Interfaces navigieren, fällt auf, wie sehr unsere visuelle Sprache von reduzierten Formen geprägt ist – von der Zielscheibe bei Jasper Johns bis zum App-Icon auf dem Smartphone. Doch woher stammt dieser Blick für das Elementare? Warum ziehen uns einfache Linien, Umrisse und Alltagsmotive so in den Bann?

Im Zentrum dieser Betrachtung steht eine Frau, deren pädagogische Vision zeitlos wirkt: Catharine Rembert. Anfang des 20. Jahrhunderts an der renommierten Pennsylvania Academy of the Fine Arts ausgebildet, lehrte sie später am Woman’s College (UNC Greensboro) und am Winthrop College in South Carolina. Ihre Lehre basierte nicht auf großen Gesten oder intellektueller Theorie, sondern auf klaren Formen, schlichten Materialien und der geduldigen Schulung des Sehens.

Ob Schattenriss, Kreisschablone oder Collage aus Handsatz und Fotofragment – Remberts Übungen zielten immer auf mehr als Technik: Sie schärften das Bewusstsein für das Unsichtbare im Sichtbaren, für die Beziehung zwischen Objekt und Wahrnehmung, zwischen Funktion und Bedeutung.

Gerade heute, wo sich Stilrichtungen im Wochentakt ablösen und digitale Bilderfluten unsere Aufmerksamkeit fragmentieren, gewinnen Remberts Prinzipien neue Relevanz. Sie zeigen, wie wir durch Reduktion und Achtsamkeit gegenüber dem Alltäglichen zu einer eigenständigen, klaren Bildsprache finden – sei es in der Pop Art, im Branding oder im Interface-Design.

Relevanz heute

Die Stärke von Remberts Ansatz liegt in seiner Einfachheit: Aus komplexen Gegenständen wird das Wesentliche herausgelöst – ein Kreis, ein Quadrat, ein Tassenumriss. Diese Reduktion schult nicht nur das Auge, sondern auch das Denken in Zeichen und Bedeutungen. Die daraus entstehenden Ikonen – ob als Plakat, Logo oder App-Symbol – bleiben haften, weil sie nicht dekorieren, sondern verdichten.

In einer Zeit, in der Orientierung zur Herausforderung wird, bieten Remberts Übungen mehr als Gestaltungstechniken: Sie bieten Denkmodelle. Und genau darin liegt ihre Aktualität – als leise, aber nachhaltige Gegenbewegung zur Überfrachtung und zur flüchtigen Aufmerksamkeit.

Kapitel 2: Biografischer Hintergrund

Catharine Rembert wurde 1905 geboren – in einer Zeit, in der Frauen in der Kunstwelt noch darum rangen, ernst genommen zu werden. Umso bemerkenswerter ist ihr Weg: Sie studierte an der renommierten _Pennsylvania Academy of the Fine Arts_ in Philadelphia, einem traditionsreichen Haus mit offener Haltung für experimentelle Strömungen. Hier entwickelte sich früh ihr Interesse an Form, Material und der Frage, wie Wahrnehmung durch Gestaltung beeinflusst werden kann.

Nach dem Studium zog es Rembert in den Süden der USA. Sie begann ihre Lehrtätigkeit am Woman’s College der University of North Carolina in Greensboro – einer Institution, die in der Frauenbildung neue Wege ging. Später wechselte sie an das Winthrop College in South Carolina. An beiden Orten verband sie technische Präzision mit konzeptueller Offenheit und prägte eine ganze Generation von Gestalterinnen und Gestaltern.

Doch Rembert war mehr als Lehrerin. Parallel zu ihrem Unterricht verfolgte sie eine eigenständige künstlerische Praxis, die sich über Jahrzehnte hinweg wandelte und dennoch stets ihren Grundprinzipien treu blieb: der Konzentration auf das Formale, das Experiment mit Alltagsmaterialien, das Zusammenspiel von Text und Bild. In ihren Grafiken trafen geometrische Figuren auf organische Linien; in ihren Collagen kombinierten sich Zeitungsschnipsel mit typografischen Fragmenten zu neuen Bedeutungsräumen.

Diese Werke waren keine bloßen Nebenprodukte ihrer Lehre, sondern bildeten deren inhaltliches Rückgrat. Viele ihrer Arbeiten zeigte sie in kleinen, regionalen Galerien – in Greensboro, Charlotte oder Columbia. Besucher:innen konnten dort unmittelbar sehen, wie aus einfachen Schattenrissen starke Bildzeichen wurden, und Studierende erfuhren, dass künstlerische Forschung nicht im Atelier endet, sondern in der Öffentlichkeit weiter wirkt.

So verschmolzen bei Rembert Lehre und Praxis, Theorie und Erfahrung zu einem pädagogischen Ansatz, der bis heute Vorbildcharakter hat: eine Gestaltungspraxis, die das Denken schult, das Sehen vertieft – und zugleich die Lust an der eigenen Handschrift fördert.

Kapitel 3: Kernprinzipien von Remberts Lehransatz

Catharine Remberts Unterricht war keine akademische Routine – er war ein Labor des Sehens. Ihre Übungen zielten nicht auf Effekte, sondern auf Erkenntnis. Im Zentrum standen einfache Formen, Alltagsgegenstände und der bewusste Umgang mit Raum, Material und Bedeutung. Drei Grundprinzipien durchziehen ihr Lehrkonzept wie ein roter Faden: das Form-Raum-Experiment, die Ikonisierung des Alltäglichen und modulare Didaktik.

3.1 Das Form-Raum-Experiment: Sehen lernen durch Umkehrung

Was passiert, wenn wir einen Kreis nicht als „Ding“, sondern als Beziehung zwischen Fläche und Umraum betrachten? Remberts Form-Raum-Übung stellte genau diese Frage. Ihre Studierenden zeichneten geometrische Grundformen – Kreis und Quadrat – als schwarze Schattenrisse auf weißem Papier. Dann kehrten sie die Verhältnisse um: Weiß wurde zu Schwarz, Positiv zu Negativ, Figur zu Grund.

Durch diese einfachen Umkehrungen entstand ein Bewusstsein dafür, dass jede Form nur im Wechselspiel mit dem Raum entsteht, der sie umgibt. Mal trat der Kreis als Insel hervor, mal verschwand er im negativen Zwischenraum. Das war keine bloße technische Übung – es war ein Training der Wahrnehmung. Linien wurden zu Denkfiguren, Kompositionen zu Fragestellungen. Wer so sah, konnte später auch gestalten.

3.2 Alltagsgegenstand als Ikone: Das Triviale als Zeichen denken

Ein Wasserglas, ein einfacher Teller, eine Kreisschablone – für Rembert waren das keine banalen Requisiten, sondern potentielle Ikonen. Ihre Studierenden wählten Gegenstände des täglichen Lebens und überführten sie in grafische Zeichen. Die Übungen folgten einem klaren Ablauf:

* Reduktion auf Kontur: Die Umrisslinie wurde zur Essenz des Objekts.

* Flächenmodellierung: Schwarz-Weiß- oder Graustufen-Flächen verstärkten Volumen und Spannung.

* Formale Betonung: Einzelne Merkmale – etwa der Glasrand oder die Tellerwölbung – wurden gezielt hervorgehoben.

Was daraus entstand, war mehr als eine Zeichnung. Es war ein Zeichen mit Eigenleben – einfach, wiedererkennbar, prägnant. Die Studierenden lernten: Das Alltägliche birgt Symbolkraft, wenn man es konsequent reduziert. Ein Prinzip, das sich direkt in heutige Bildzeichen übersetzen lässt – von Logos bis App-Icons.

3.3: Didaktische Module: Wiederholung als Methode der Erkenntnis

Remberts Lehrsystem war nicht linear, sondern modular. Ihre Übungen waren Bausteine, die kombiniert und variiert werden konnten – wie ein Vokabular für visuelles Denken. Drei Module waren dabei zentral:

* Graustudien: Farbe wurde ausgeschlossen, um den Hell-Dunkel-Kontrast zu schulen. Weiß und Schwarz wurden zu Werkzeugen der Tiefenwirkung – ganz ohne emotionalen Farbcode.

* Maßstab-Variation: Identische Formen wurden verkleinert und vergrößert nebeneinander dargestellt. So wurde unmittelbar erfahrbar, wie Größe Bedeutung verändert – ein Kreis in 2 cm wirkt anders als in 20.

* Collage & Typo: Handsatz-Typografie wurde mit ausgeschnittenen Fotofragmenten kombiniert. Die Studierenden klebten, setzten, überlagerten. Schrift und Bild gingen in einen Dialog, der neue Bedeutungen freisetzte.

Diese Module hatten ein Ziel: Gestaltung nicht als Ausdruck von Gefühl zu lehren, sondern als bewusste, reflektierte Handlung. Das Auge wurde geschult, das Denken strukturiert – ohne dabei die kreative Intuition zu unterdrücken.

Kapitel 4: Wirkung auf Studierende

Remberts Unterricht hinterließ Spuren – nicht nur in Skizzenbüchern, sondern in ganzen künstlerischen Biografien. Viele ihrer Studierenden trugen die Prinzipien ihrer Übungen weit über den Hochschulkontext hinaus: in Ateliers, Redaktionen, Agenturen und Galerien. Was als Schattenriss oder Maßstab-Studie begann, wurde zum Ausgangspunkt für gestalterisches Denken in der Welt.

Ein ikonisches Beispiel: Jasper Johns

Besonders eindrucksvoll zeigt sich Remberts Einfluss im Werk von Jasper Johns. In ihren Kursen arbeitete er mit Kreisschablonen – einfache, grafische Übungen, die später zu den Grundlagen seiner berühmten _“Targets“_ wurden. Doch Johns beließ es nicht bei der Übung: Er vergrößerte das Motiv auf monumentale Formate, trug Schichten aus Wachs und Pigment auf, bettete Zeitungsausschnitte ein – und verwandelte die einfache Form in eine komplexe Bildinstallation.

Die Zielscheibe wurde zur Denkfigur: zwischen Pop und Konzept, zwischen Malakt und Massenbild. Was bei Rembert als formale Reduktion begann, wurde bei Johns zur ikonografischen Revolution. Die Botschaft: Selbst einfache grafische Formen bergen das Potenzial, ganze Kunstströmungen mitzuprägen.

Andere Absolvent:innen: Von Grafikdesign bis Fotokunst

Auch viele andere Studierende griffen Remberts Übungen auf – oft intuitiv, manchmal systematisch, immer mit starker Wirkung:

* Designer:innen setzten ihre Raster- und Formstudien direkt in Corporate Designs um: Logos, Editorial-Layouts, Plakatserien. Sie nutzten klare Grundformen, Maßstab-Variationen und modulare Strukturen, um Marken Identität zu verleihen – reduziert, einprägsam und flexibel.

* Fotografinnen und Fotografen entwickelten aus Remberts Prinzipien neue Formen der Inszenierung: Ein Kaffeebecher, ein Teller, eine Schablone wurden vor neutralem Hintergrund fotografiert – als Umriss, als Schatten, als Serie. Die Motive wurden isoliert, transformiert und neu kontextualisiert. Bild wurde Zeichen, Zeichen wurde Erzählung.

* Typograf:innen experimentierten mit dem Zusammenspiel von Buchstabe und Bild. Die Idee der Collage – Fragment trifft Struktur – fand Eingang in Plakate, Buchumschläge, Website-Interfaces.

Gemeinsam ist all diesen Ansätzen: Sie wurzeln in einem Verständnis von Gestaltung, das bei der Wahrnehmung beginnt. Wer einmal gelernt hat, die Umrisslinie eines Glases als Formidee zu sehen, entwickelt ein geschärftes Gespür für Bildwirkung – unabhängig vom Medium.

Remberts Unterricht war damit mehr als die Vermittlung von Techniken: Er war ein Impuls zur Selbstermächtigung. Ihre Übungen legten das Fundament für einen eigenen gestalterischen Standpunkt – klar, reflektiert und eigenständig. Und genau darin liegt bis heute ihr nachhaltiger Einfluss.

Kapitel 5: Weiterwirkung in Kunst und Design heute

Catharine Remberts Übungen waren nie als starre Methoden gedacht – sie waren offen angelegt, als Werkzeuge, die sich weiterentwickeln lassen. Und genau das ist geschehen: Ihre Prinzipien leben in vielen zeitgenössischen Kontexten fort – in Hochschul-Curricula, digitalen Lernplattformen, Designstudios und Ateliers.

5.1 Curriculare Übernahmen: Sehen als Grundlage

An zahlreichen Kunsthochschulen gehören Remberts Module heute zum Standard in den Grundlagenkursen. Übungen wie die Graustudie oder Maßstab-Variation finden sich in Seminaren zur Visuellen Kommunikation oder Bildnerischen Praxis – nicht als nostalgischer Rückgriff, sondern als bewährter Startpunkt.

Gerade in einer Zeit, in der viele Gestaltungsprozesse am Bildschirm beginnen, wirken diese analogen Übungen fast radikal: Sie führen zurück zum haptischen Arbeiten, zum konzentrierten Sehen, zur bewussten Entscheidung für oder gegen eine Linie.

Auch digitale Lernformate greifen auf Remberts Prinzipien zurück – etwa durch Online-Tutorials oder interaktive Aufgaben, bei denen Teilnehmer:innen Schattenrisse digital nachzeichnen oder ein Objekt in unterschiedlichen Maßstäben umsetzen. Häufig werden dabei bewusste Einschränkungen gesetzt: Zeitlimits, begrenzte Werkzeuge oder Tonwertreduktion. So wird kreative Klarheit gefördert – ganz im Sinn von Remberts konstruktiver Reduktion.

5.2 Praxis-Transfer: Vom Logo zum Interface

Auch außerhalb der Lehre wirken Remberts Ideen weiter – oft unbewusst, aber grundlegend. Besonders sichtbar ist ihr Einfluss in drei Feldern:

Logo-Design

Designer:innen greifen Remberts Prinzipien gezielt auf: Sie reduzieren komplexe Botschaften auf einfache Grundformen – Kreis, Linie, Quadrat – und schaffen damit universell verständliche Zeichen. In einer Welt voller Reize und wechselnder Trends gewinnen solche klaren Bildzeichen zunehmend an Bedeutung.

Interface-Ikonografie

App-Icons, Navigationssymbole und Interface-Elemente folgen exakt Remberts Ikonenprinzip: Einfachheit, Wiedererkennbarkeit, Bedeutung durch Reduktion. Eine Sprechblase steht für Kommunikation, eine Kamera für Erinnerung – kein Detail zu viel, keine Ablenkung. Gerade auf kleinen Displays zeigt sich: Wer Gestaltung auf das Wesentliche verdichten kann, kommuniziert wirksamer.

Mixed-Media-Kunst

In der zeitgenössischen Kunst, besonders in der Mixed-Media- und Installationskunst, finden sich zahlreiche Spuren von Remberts Collage-Prinzipien. Künstler:innen wie Njideka Akunyili Crosby oder Taryn Simon nutzen fragmentierte Bilder, Texte und Objekte, um komplexe gesellschaftliche oder biografische Themen zu erzählen. Was bei Rembert als Übung begann – das Überlagern von Bild und Schrift – ist hier zur Erzählform geworden.

Remberts Prinzipien als „visuelles Denken“

Was all diese Anwendungen verbindet, ist ein Verständnis von Gestaltung als Denkarbeit. Remberts Übungen trainieren nicht bloß Technik – sie fördern einen reflektierten Umgang mit Form, Fläche und Bedeutung. Wer so lernt, gestaltet nicht bloß schöne Bilder, sondern kommuniziert präzise.

Remberts Einfluss ist also nicht nur historisch bedeutsam – er ist methodisch hochaktuell. In einer Welt, die zunehmend visuell denkt, braucht es keine immer neuen Werkzeuge, sondern ein klares Fundament. Und genau das hat sie gelegt.

Kapitel 6: Schlussbetrachtung

Catharine Remberts Vermächtnis liegt nicht nur in ihren eigenen Arbeiten, sondern vor allem in der nachhaltigen Wirkung ihrer Lehrmethoden. Was sie vermittelte, war kein bloßes Handwerk, sondern ein Sehen lernen – ein Denken in Formen, das weit über das Klassenzimmer hinausreicht. Ihre Übungen waren Denkmodelle: reduziert, wiederholbar, offen für Interpretation. Sie verband Theorie mit Praxis, Intuition mit Struktur – und formten so einen gestalterischen Zugang, der zugleich poetisch und präzise war.

Ein Kreis war bei Rembert nie einfach ein Kreis. Es war ein Einstieg in die Frage: Wo beginnt die Bedeutung? Wo wird aus einem Gegenstand ein Zeichen, aus einer Linie eine Haltung? Diese Fragen sind heute aktueller denn je. In einer Welt, die täglich unzählige Bilder produziert, brauchen wir Orientierung – aber auch Werkzeuge, um selbst wirksam zu gestalten.

Ausblick: Gestaltung als Bürgersinn

Wenn man Remberts Methoden durch eine größere, gesellschaftliche Linse betrachtet, zeigen sich überraschende Parallelen: Ihre Übungen trainieren nicht nur Auge und Hand, sondern auch eine Form der Teilhabe. Wer lernt, einfache Formen zu setzen und Bedeutungen bewusst zu gestalten, übt sich in Urteilskraft – in der Fähigkeit, zwischen Wichtigem und Nebensächlichem zu unterscheiden.

In diesem Sinn kann man Remberts Ansatz auch als Modell für eine zeitgemäße Vorstellung von Bürgersein jenseits der Repräsentation verstehen: nicht als passives Vertreten zu werden, sondern als aktives Wahrnehmen, Deuten und Gestalten von Welt. Eine Ikone entsteht nicht durch Mehr, sondern durch Konzentration. Sie wird nicht gewählt, sondern entwickelt. Genau darin liegt das Potenzial: Wer Gestaltung nicht als dekorative Technik, sondern als Form von Weltverhältnis versteht, nimmt Gestaltungsverantwortung wahr – im Bild ebenso wie im Gemeinwesen.

Remberts Lehre lädt dazu ein, Gestaltung als zivilisatorischen Prozess zu begreifen: klar, reduziert, durchdacht – aber immer offen für Wandel. Ihre Übungen waren keine fertigen Antworten, sondern präzise gestellte Fragen. Vielleicht ist genau das, was heute fehlt – in der Schule, in der Politik, im Alltag: Räume, in denen aus Linien Haltung wird und Gestaltung zum demokratischen Akt.

Schlusswort

Ich bin überzeugt: Wer heute gestalten will – sei es in Grafikdesign, Mode, Produktentwicklung oder Film – braucht mehr denn je ein Bewusstsein für diese Grundlagen. Nicht als nostalgischen Rückgriff, sondern als Werkzeug der Orientierung in einer Welt voller flüchtiger Bilder.

Gerade wenn wir zurückblicken auf die großen Designbewegungen des 20. Jahrhunderts, erkennen wir, wie eng Remberts Lehre damit verknüpft ist – oft unbemerkt, aber fundamental:

1. Bauhaus (ab 1919): Der Fokus auf Form und Funktion – ganz im Sinne Remberts: keine Dekoration, sondern Konzentration auf das Wesentliche. Übungen mit geometrischen Grundformen, Tonwerten, Typografie – fast identisch mit ihren Schattenriss- und Graustudien.

2. Swiss Design (ab 1950er Jahre): Rasterdesign, klare Typografie, starke Kontraste. Die Reduktion auf visuelle Grundformen und der strukturierte Umgang mit Maßstäben und Raum ist direkt anschlussfähig an Remberts Didaktik.

3. Pop Art & Postmoderne: Jasper Johns, einer ihrer Schüler, übertrug die Formübung direkt auf großformatige Bildkonzepte – die Zielscheibe als Ikone. Auch hier: Das Triviale wird bedeutungsvoll – ein Prinzip, das Rembert konsequent lehrte.

Diese Strömungen gelten heute als Meilensteine der Gestaltung. Doch ihr geistiger Kern wurde oft in stillen Atelierräumen gelegt – durch einfache Übungen, präzise Fragestellungen, aufmerksames Sehen. Genau hier liegt das Erbe von Catharine Rembert.

Und deshalb sollten Grafikschulen, Designakademien, Modeschulen und Produktentwickler:innen sich diesen Ursprung wieder stärker vergegenwärtigen. Denn altes Wissen vergeht nicht. Es wird nur anders genannt – damit es frischer klingt. Aber sein Wert bleibt. Und sein Potenzial auch.

Remberts Übungen erinnern uns daran, dass jedes gestalterische Handeln auf einer Haltung basiert – und dass Reduktion keine Einschränkung ist, sondern eine Form von Klarheit. In einer Zeit, die laut und überfüllt ist, braucht es genau das: Räume, die sich durch Geradlinigkeit Respekt verschaffen.

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

DREIFISCH
Herr Anselm Bonies
Greifswalder Str. 242
17121 Loitz
Deutschland

fon ..: 039998 95900
web ..: https://dreifisch.com
email : su*****@*******ch.com

Willkommen – ich bin Anselm Bonies, kreativer Begleiter, der das Spiel zwischen Farbe, Form und Gestaltung als Herzstück meiner Arbeit versteht.

In meiner Welt dreht sich alles um die Symbiose aus Fotografie, Film und Grafikdesign. Für mich bedeutet kreatives Arbeiten, nicht nur eindrucksvolle Werke zu schaffen, sondern auch Geschichten zu erzählen und Dialoge zu eröffnen – und das in enger Zusammenarbeit mit Ihnen. Ich sehe mich als jemanden, der nicht nur gestaltet, sondern begleitet. Als kreativer Partner entwickle ich mit Ihnen gemeinsam visuelle Erlebnisse, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die Wesenheit Ihrer Botschaft auf den Punkt bringen.

Was können Sie von mir erwarten?
Ob Sie eine starke Markenidentität aufbauen, ein einzigartiges visuelles Erlebnis gestalten oder eine Geschichte erzählen möchten, die Ihr Publikum berührt – ich bringe die Erfahrung, das Gespür und das technische Know-how mit, um Ihre Ideen lebendig werden zu lassen. Mein Ziel ist es, Ihre Vision so präzise und individuell wie möglich umzusetzen und dabei einen kreativen Prozess zu schaffen, der Ihre Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertrifft.

Ihr Projekt – einzigartig und persönlich
Meine Arbeit ist mehr als das reine Erschaffen von Bildern und Designs. Es ist ein Prozess der Transformation: Gemeinsam entwickeln wir eine Idee, die Form annimmt, lebendig wird und Spuren hinterlässt. Dabei liegt mein Fokus stets darauf, Ihre Botschaft in kraftvolle, visuelle Ausdrucksformen zu übersetzen – maßgeschneidert und auf Ihre Ziele abgestimmt.

Lernen Sie mich kennen
Wie andere mich sehen? Das erfahren Sie am besten selbst. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine E-Mail, und erleben Sie, wie aus Ihren Ideen greifbare, kreative Werke werden. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und gemeinsam neue Wege zu beschreiten – dort, wo Farbe, Form und Gestaltung zu einzigartigen Momenten verschmelzen.

Neugierig geworden? Lassen Sie uns ins Gespräch kommen!

Sie möchten mehr über Gedankendusche: Kritisches Denken durch kreative Handlung erfahren, ein Interview führen oder eine Veröffentlichung planen? Ich stehe Ihnen gerne für Rückfragen, Presseanfragen oder kreative Kooperationen zur Verfügung.

Kontaktieren Sie mich direkt:
E-Mail: su*****@*******ch.com
Telefon: +49-39998-95900
Website: dreifisch.com

Pressekontakt:

DREIFISCH
Herr Anselm Bonies
Greifswalder Str. 242
17121 Loitz

fon ..: 039998 95900
email : su*****@*******ch.com

Werbung
connektar.de