Mit „DEMONS“ präsentiert Alexander Höller seine neue Werkreihe. Und knüpft damit an ein Ursujet der Malerei an, das er stilistisch und metaphorisch in die Jetztzeit überführt.
Dämonen hielten unter dem Einfluss des christlichen Glaubens und der katholischen Kirche spätestens mit dem Mittelalter Einzug in die abendländische Kunst. Wobei sie bis heute nichts an Faszination eingebüßt haben. Alexander Höller nimmt sich in seiner neuen Werkreihe „DEMONS“ dieses symbolträchtigen Themas an; und erweitert es sowohl um stilistische wie metaphorische Komponenten, die von Aufbruch, Erneuerung und Erlösung künden. Damit knüpft er an die antike Lesart von Geistern und Zwischenwesen an, die als Mittler zwischen Gut und Böse bzw. den Göttern und den Menschen galten.
Gleichzeitig sind Alexander Höllers neue Bilder eine Referenz an die vielbeschworenen inneren Dämonen, die bildende Künstler wie James Ensor, Vincent van Gogh und Edvard Munch, aber auch viele Literaten und Musiker Zeit ihres Lebens und Schaffens quälten – und dabei doch entscheidend antrieben. Dämonen sind mithin dialektisch zu begreifen: Als Seelenpeiniger und dunkle Mächte einerseits – als Motor und Stimulator für die sowohl menschliche als auch künstlerische Läuterung und Reifung andererseits.
Dieser zweideutige Anspruch an das Dämonen-Sujet schlägt sich bei Alexander Höller in einer Motivik nieder, die Versatzstücke von entblößten Mündern und Zähnen sowie von Augen präsentiert und diese zu rudimentären Antlitzen komponiert. Dabei agiert er im Modus der Dekonstruktion, wo die Fragmentierung und Formenauflösung zum Bruch mit Linien, Ebenen und Symmetrien führt. Trotz des skizzenhaften, geometrisch konzipierten Stils erhalten die Figuren so eine malerische Tiefe und bringen aus ihrer Zerlegung in Einzelkomponenten eine neue Formensprache hervor.
Sind die Augen und Münder in ihren zeichenhaften Verzerrungen und der Reduktion auf ihre lineare Essenz in dramatischem Schwarz-Weiß gehalten und betonen somit die dunkle Seite des Dämonischen, bestechen einzelne Bildflächen sowie die Hintergründe durch eine polychrome, häufig in Komplementärkontrasten gehaltene Farbgebung aus Rot- und Grün- sowie Orange- und Blautönen. Das latent Bedrohliche wird hier somit farbtechnisch gebrochen und in eine hedonistische Chromatik überführt. Oder anders gesagt: Die Dämonen werden einer positiven Konnotation zugeführt.
Genau das ist die Intention von Alexander Höller. Durch das Prinzip der Zerstörung von Formen und des komplementären Farbarrangements suggeriert er das Überwinden der inneren Dämonen, die ihn umtreiben; und ermöglicht damit ihre Transition in etwas Gutes und Sinnstiftendes. Die innere Wahrheit, mithin der Kampf mit den seelischen Dämonen sowie der Prozess sich ihnen schlussendlich zu stellen und sie zu befrieden, überträgt sich auf die Leinwand und wird zur bildlichen Wahrheit. Damit entspricht Alexander Höller Paul Cézannes Anliegen „vom Schulden der Wahrheit in der Malerei“.
Eine weitere, wenngleich ihm unbewusste Referenz kommt jenen Arbeiten Alexander Höllers zu, in denen Augen das Bildgeschehen dominieren; so wirken sie wie eine zeitgenössische Fortführung von Ernst Wilhelm Nays ikonischen Augenbildern von 1964/1965. Es geht um den Doppeleffekt des Schauens und Angeschaut-Werdens, des Impacts und Re-Impacts, welches sich zwischen Werk und Betrachter entspinnt – und so zu einer Spiegelung wird. Wie dereinst Nay kleidet Alexander Höller die Augenformen in dynamische, abstrakte Kontexte und verbindet sie mit einer expressiven, stark kontrastierenden Farbsprache.
Ihre Komplexität verdanken die „DEMONS“-Arbeiten zudem den vielen zugrundeliegenden Papierschichten, die aus den Überklebungen alter Gemälde resultieren. Die bereits zitierte malerische Tiefe erhalten die Werke dann aus einer Mixed Media-Technik, bei der Alexander Höller zunächst Spraypaint für die Übertragung seiner Vorskizzen verwendet, um die Motive dann mit Ölkreide und Acrylfarbe sukzessiv herauszuarbeiten. So ergibt sich technisch wie materiell ein Spiel aus mehreren Ebenen, welches den dreidimensionalen Charakter der Gemälde verstärkt.
Startete Alexander Höller die „DEMONS“-Reihe zunächst in dunkleren Farben, so wurden die Arbeiten im Lauf der Zeit heller, polychromer und sinnlicher. Das veranschaulicht einmal mehr, wie im Zuge künstlerischer Kontemplation und Konfrontation das Düstere in Seele und Werk zurücktritt – und in eine Katharsis mündet, an deren Ende Krisenbewältigung, Neuorientierung und Selbstfindung stehen.
Ausstellung: 10. Mai – 7. Juni 2025
Galerie Hegemann
Hackenstr.5, 80331 München
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Alexander Höller
Frau Annette Zierer
Effnerstr. 44-46
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Über Alexander Höller
In seinem Atelier vor den Toren Münchens arbeitet der junge Künstler meist bis tief in die Nacht, untermalt von harter und treibender Rockmusik. 1996 in Schweinfurt geboren, bemalte Alexander Höller bereits als Kind Steine aus dem elterlichen Garten und verkaufte sie für 1 Euro. Mit 17 verließ er ein Jahr vor dem Abitur das Gymnasium, um sich ganz der Malerei widmen zu können. „Ich habe die Schule abgebrochen, nicht um Künstler zu ,werden‘, sondern um Künstler zu ,sein‘.“, sagt er heute.
Weil er noch zu jung war, besuchte Alexander Höller ein Jahr lang die private Freie Kunstwerkstatt in München. Schließlich wurde er zum Wintersemester 2015 – ohne Abitur – als Student an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg angenommen. Dort studierte er u. a. bei Professor Thomas Hartmann. Von 2018 bis 2020 absolvierte er mit Diplom die Akademie der Bildenden Künste in München, eine der bedeutendsten und ältesten Kunsthochschulen Deutschlands. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen u. a. in Nürnberg, Regensburg, Berlin, München, Wien sowie bei der ART Karlsruhe und in der Kunsthalle Schweinfurt gezeigt. In den USA wurden die Werke in Aspen, Chicago und in Miami zur Art Basel ausgestellt.
Die Werkzyklen:
Sein erster Werkzyklus „Wald“ ist rein abstrakt geprägt und weist dabei Anleihen beim Informel auf. In den vielschichtigen, komplexen Gemälden greift Höller die archaisch gewachsenen Vegetationsmuster von Wäldern und Gehölzen auf und entwirft mit hochfiligranen Verästelungen und undurchdringlichen Netzstrukturen gänzlich abstrahierte Naturansichten, die in ihrem Gestus an die abstrakten Expressionisten um Jackson Pollock, Franz Kline und Cy Twombly erinnern.
Gleichzeitig sind sie eine Hommage an den Mythos deutscher Wald, der von den Malern der Romantik implementiert und im 20. Jahrhundert von Künstlern wie Anselm Kiefer und Georg Baselitz thematisch fortgeführt wurde, die Höller zu seinen Idolen zählt.
Mit seiner zweiten Serie „Der stumme Schrei“ wechselt Höller ins verhalten Figurative und fokussiert einen stark zeichnerischen Duktus. Hier sind es hybride Wesen und kubistisch bis orbikular angerissene Figuren, die dem Betrachter den gestreckten Mittelfinger zeigen. Damit will Höller für die Freiheit des Individuums eintreten, zu dessen Naturrecht es gehören soll, sich fernab gesellschaftlicher Konventionen, überzogener Ansprüche und bigotter Moralvorstellungen auszuleben. Mit den gezielten Fragmentierungen und formelhaft skizzierten Figuren verweist Alexander Höller auf Vorbilder wie Pablo Picasso und Jean-Michel Basquiat, die gleichfalls für die Freiheit der Kunst und die Unabhängigkeit des Geistes eintraten.
Seine Werkreihe „Neuronen“ besteht aus Objekten mit fluoreszierenden Schnüren, die mit ihrer synapsenartigen Struktur gleichsam menschliche Kognition und Naturintelligenz sichtbar machen sollen.
Für alle Werke lässt Alexander Höller seine Leinwände in einem belgischen Handwerksbetrieb, die auch Damien Hirst und Gerhard Richter beliefern, herstellen.
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