Hilfe für Demenzkranke und ihre Angehoerigen
Demenz ist durch die Alterung unserer Gesellschaft ein Thema von wachsender Bedeutung. Die Projektgruppe „Demenz und Vergesslichkeit“ des Arbeitskreises “ Gesunde Gemeinde “ sorgt für Transparenz bei Beratung und Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Wenn die Vergesslichkeit im Alter zu sehr zunimmt, wird sie zum Problem. Die Veränderungen sind schleichend, vertraute Alltagstätigkeiten werden schwierig, die Angehörigen merken oft spät wie viel Hilfe inzwischen nötig wäre. Auch sie brauchen Unterstützung und Beratung. Diese zu gewährleisten und Möglichkeiten aufzuzeigen hat sich die Projektgruppe „Demenz und Vergesslichkeit“ zur Aufgabe gemacht.
Eningen sowie Hülben und Hohenstein sind die ersten Gemeinden, die das Zertifikat „Gesunde Gemeinde“ erhielten. Als der Landkreis Reutlingen im Herbst 2014 seine Initiative startete, rannte er bei den Eningern offene Türen ein. Bereits seit 1997 bemüht sich hier das Gesundheitsforum Eningen e.V. um das Wohlergehen der Bürger. Auf diese Basis konnte gut aufgesetzt werden und nach dem erfolgreichen Bewerbungsprozess wurde Anfang Mai 2015 das Zertifikat feierlich überreicht.
Für den Arbeitskreis war dies der Anlass, mit verschiedenen Projektgruppen und Fokusthemen weiter durchzustarten. Eine Gruppe Ehrenamtlicher unter der Leitung von Volker Feyerabend, dem Geschäftsführer von APROS Consulting & Services, widmete sich der Bildung eines Netzwerkes Demenz. Verschiedene Einrichtungen und Initiativen, Anbieter aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, Vertreter der Gemeindeverwaltung und engagierte Bürger wurden an einen Tisch gebracht, eine Vision für Eningen entwickelt und diese in einen mehrstufigen Projekt- und Aktionsplan umgesetzt.
Das Thema „Demenz“ wurde im vergangenen Herbst im Rahmen der gemeindeübergreifenden Gesundheitswoche in verschiedenen Vorträgen vorgestellt. Die Eninger Projektgruppe bildete sich und nahm mit mehreren Sitzungen seine Arbeit auf. Zunächst führte das Team eine Anbieter- und Bedarfsanalyse in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und einer Bedarfsumfrage zum Thema Demenz im Ort durch. Erste Ergebnisse flossen bereits in die Aktions- und Projektplanung ein, die das Team während der Startphase erarbeitete. So wurde die Basis für das Programm Demenz 2016 geschaffen.
Volker Feyerabend, leitete die Projektgruppe „Demenz und Vergesslichkeit“ als Vertreter des Arbeitskreises „Gesunde Gemeinde“ in der Aufbauphase, die jetzt erfolgreich abgeschlossen wurde. Daher soll die Gruppe nun mit einer neuen Netzwerkleitung in die laufende Arbeit übergehen. Frau Dr. Barbara Dürr als Gesamtleiterin des Arbeitskreises Gesunde Gemeinde wird diesen Schritt in der nächsten Sitzung begleiten. Die Ziele sind gesetzt, nun gilt es, die weitere Planung zu verwirklichen, denn der Bedarf ist groß.
Die Kinder der Betroffenen merken oft erst spät, wenn die betagten Eltern Hilfe brauchen. Denn die Angst vor dem Verlust der eigenen Kompetenz ist groß. Woran erkenne ich nun Anzeichen für eine Bedürftigkeit und wie gehe ich als Angehöriger damit um? Was ist zu beachten? Und wo findet man Hilfe? Demenz kann man nicht heilen, aber ihren Verlauf mindern – und man kann dafür sorgen, dass die Lebensqualität erhalten bleibt.
Mit einer Aktions- und Vortragsreihe werden in 2016 verschiedene Aspekte der Demenz beleuchtet und Möglichkeiten aufgezeigt. Für eine Informationsbroschüre werden derzeit alle Angebote zu Beratung, Austausch, Pflege und Begleitung zusammengestellt – auch neugeschaffene wie zum Beispiel ein Wander- und Gesangs-Treff. Das Netzwerk engagiert sich weiterhin im Dialog mit Bürgern, Anbietern und Gemeindevertretern, um die Strukturen im Ort transparent zu machen, zu verbessern und neue Möglichkeiten zu schaffen. Eine Fotoausstellung, die im Spätsommer 2016 im Seniorenzentrum St. Elisabeth einen Monat lang gezeigt wird, rundet das Programm ab.
Es lohnt sich also die Tagespresse zu verfolgen, den Anfang April soll die Vortragsreihe mit einem Thema, das für alle Bürger und Bürgerinnen bedeutsam ist beginnen: das Testament. Denn auch wer noch mitten im Leben steht, sollte sich frühzeitig Gedanken machen über einen nicht mehr anfechtbaren letzten Willen. Wie sind die neuen Bestimmungen für Angehörige, gerade im Zeitalter neuer Lebensentwürfe? Was sind die Möglichkeiten und worauf muss ich, müssen meine Eltern achten?
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