Wie wir beim Einkauf helfen können

Existenzsicherung für Kakaobauern

Foto: stock.adobe.com / aedkafl (No. 6155)

sup.- Für zahlreiche Menschen ist der Verzehr eines Stücks Schokolade eine kleine delikate Auszeit in der Hektik des Alltags. Dort, wo der Kakao für die Schokoladenproduktion geerntet wird, geht es weniger um Genuss-Momente als um die Lebensgrundlage ganzer Familien. Der Kakaoanbau ist für Kleinbauern in vielen Fällen die einzige finanzielle Quelle, um ihre Existenz abzusichern. Aber genau dies, ein existenzsicherndes Einkommen für Kakaobauern und -bäuerinnen, ist noch längst nicht in allen Anbauregionen Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas selbstverständlich. Nach Angaben der Gemeinschaftsinitiative „Forum Nachhaltiger Kakao“ reicht dort das Familieneinkommen oft nicht aus, „um die Kosten eines einfachen, aber menschenwürdigen Lebensstandards zu decken“ ( www.kakaoforum.de). Diese Situation verhindert natürlich auch notwendige Investitionen in den Anbau sowie die Möglichkeit, zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen. „Eine Folge davon ist, dass Kinder auf den Feldern unter nicht altersgerechten Bedingungen mitarbeiten müssen“, so das Kakaoforum zur Situation beispielsweise in den wichtigen Anbauländern Ghana und Cote d“Ivoire (ehemals Elfenbeinküste)

Um den Familienbetrieben durch qualitativ und quantitativ bessere Ernteerträge ein höheres Einkommen zu ermöglichen, unterstützt das Forum in diesen Ländern gemeinsam mit der Bundesregierung Projekte zur Professionalisierung und Armutsbekämpfung. Dabei geht es um die Vermittlung nachhaltiger Anbautechniken, um die Schulung in betriebswirtschaftlichem Know-how und um die Schaffung zusätzlicher Einkommensquellen. Transparente Zertifizierungen zum Nachweis dieser Maßnahmen machen es heute möglich, dass Süßwarenhersteller beim Import von Kakao auf die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards achten können. Der Erfolg der Initiativen hängt allerdings auch von der Nachfrage nach den Produkten mit zertifiziertem Kakao ab. Wer beim Einkauf von Schokolade nicht nur auf den Genuss, sondern auch auf eine nachhaltige Erzeugung und das existenzsichernde Einkommen der Bauern Wert legt, sollte diese Zertifizierungen zum Qualitätskriterium machen. „Wir als Verbraucher in Deutschland haben es in der Hand, dass die Kakaobauern von ihrer harten Arbeit leben können“, so Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, „und dass die Kinder zur Schule gehen, anstatt auf den Feldern zu arbeiten“.

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Redaktion Andreas Uebbing

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