Grauer Star: Gut sehen und geistige Fitness erhalten

Kunstlinsen mit Zusatznutzen können zu mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit beitragen

Grauer Star: Gut sehen und geistige Fitness erhalten

Die Sinneswahrnehmungen sind an leistungsfähiges Denkvermögen gekoppelt. (Bildquelle: © PhotoSG – Fotolia)

Im höheren Alter tritt bei vielen Menschen eine Alterserscheinung auf, bei der es zur Trübung der Augenlinse kommt. Diese Veränderung nennt die Augenheilkunde Altersstar oder Katarakt , abgeleitet vom griechischen Wort Cataracta für Wasserfall. Hiermit wird bildlich wiedergeben, wie Patienten wegen ihres Grauen Stars sehen: Das Licht ist im fortgeschrittenen Stadium stark gedämpft. Auch Farbunterschiede verschwimmen eben genau so, als würde man durch einen Wasserfall schauen.

Grauer Star: Ein Risiko für die geistige Fitness?

Dieser Gedanke ist für Betroffene zunächst ungewöhnlich. Was haben die Augen denn mit der geistigen Fitness zu tun? Wie man heute weiß, eine ganze Menge! Unsere geistige Leistungsfähigkeit hing entwicklungsgeschichtlich überwiegend von unseren hochentwickelten Händen ab. Eine funktionierende Sinneswahrnehmung, das Sehen, Fühlen, Riechen und der Gleichgewichtssinn sind gekoppelt an ein leistungsfähiges Denkvermögen. Ohne gute Augen ist die Wahrnehmung insgesamt eingeschränkt.

Grauer Star (Katarakt) wird durch operativen Eingriff beseitigt

Bei einer Operation am Grauen Star werden die betroffenen eingetrübten Linsen durch künstliche Linsen ersetzt. Dieses Verfahren wird seit Jahrzehnten angewendet. Solche Operationen beinhalten heute kaum mehr ein Risiko. Der Eingriff unter Tropfen-Anästhesie dauert für jedes Auge bei normalem Ablauf nur einige Minuten. In die neuen künstlichen Linsen können sogar zusätzliche Funktionen integriert werden: Blau- oder Sonnenschutzfilter sind auf Wunsch wählbar. Der Augenarzt kann hierzu kompetent beraten. Eine weitere Möglichkeit besteht bei bestehender Fehlsichtigkeit durch Einsatz einer ganz besonderen Linse.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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