Rund 170 Teilnehmer diskutierten auf dem zweiten AI Camp in Wolfsburg fünf Stunden lang über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Wolfsburg, 28. Oktober 2019
Immer mehr Menschen in Wolfsburg machen sich Gedanken über den Einsatz von Artificial Intelligence (AI). 170 Wolfsburger Bürger und Unternehmer folgten in diesem Jahr einer Einladung der Weissenberg Group und der IHK Lüneburg-Wolfsburg zum zweiten AI Camp ins Kunstmuseum. Damit hat sich die Zahl der Menschen, die mit AI-Experten über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz diskutieren wollten, im Vergleich zur Vorjahresveranstaltung fast verdoppelt.
In ihrer Keynote-Speach stellte Pina Merkert, Software-Entwicklerin und Redakteurin beim Computermagazin c“t, gleich zu Beginn klar: „Von Künstlicher Intelligenz erwartet man, dass sie die gleichen abstrakten Konzepte wie Menschen erlernt und dadurch wie ein Mensch die Welt versteht oder gar ein Bewusstsein entwickelt. Davon ist jedoch in künstlichen neuronalen Netzen keine Spur zu finden. Neuronale Netze sind heute noch in ihrer Funktionsweise den Statistiken näher als dem menschlichen Gedanken. Den Algorithmen fehlen momentan ganz grundsätzliche Konzepte, ohne die sie keine Intelligenz simulieren können, die uns Menschen irgendwann mal ähnlich ist. Die Zukunft wird zwar intelligenter, nur ob sie menschlich intelligent wird, bleibt abzuwarten“.
Anschließend erfuhren die Teilnehmer von Dr. Olaf Thiele, Geschäftsführer der Ainblick GmbH, wie man mit Hilfe der KI Text und Sprache nutzen kann, um Menschen die Arbeit zu erleichtern. So könnte ein Service-Techniker bei Problemen eine mitgeführte KI-Box nach einer Lösung befragen, in der umfangreiches Datenmaterial gespeichert ist oder die KI-Box moderiert und protokolliert Meetings und macht gleich Vorschläge, wer welche Aufgaben bis zu welchem Zeitpunkt übernehmen soll. Praxisorientiert war auch der Ansatz von Dr. Rene Steiner von der AppliedSmartness GmbH, der den Teilnehmern erklärte, wie man anhand von KI-Modellen im Web Kunden mit einem hohen Kaufinteresse herausfiltern kann, um ihnen beispielsweise eine Probefahrt anzubieten und wie man die Conversion Rate als Händler steigern kann.
Zusammen mit Dr. Rouven Wiegard, Geschäftsführer der Smavoo GmbH und der DeepCorr GmbH, tauchten die Teilnehmer anschließend in das Internet of Things (IoT) ein, in dem alles mit allem vernetzt ist. 2020 geht man von 50 Milliarden vernetzbaren Geräten aus. Sensoren überwachen die vernetzten Geräte und sammeln Unmengen an Daten, die vom Menschen nicht mehr ausgewertet werden können. Dazu bedarf es Künstlicher Intelligenz, die die Daten nicht nur auswertet, sondern auch alle Geräte steuert. Als einfaches Beispiel nannte Dr. Wiegard den vernetzten Mülleimer, der sich meldet, wenn er voll ist oder den Kühlschrank, der selbstständig Lebensmittel nachbestellt.
Prof. Dr. Christoph Benzmüller von der Freien Universität Berlin plädierte für ethisch-rechtliche Kontrollen, da die geschaffenen KI-Systeme immer komplexer würden. Gerade bei autonomen Systemen spielt die Kausalität, wenn etwas schief geht, eine entscheidende Frage für die Haftung. Die Grundlage für die Verifikation von richtig und falsch muss aber vom Menschen vorgegeben werden. Neuronale Netze seien für die Entwicklung von ethisch-rechtlichen Vorgaben aber ungeeignet, da sie sehr stark datengetrieben sind und damit manipulierbar und attackierbar.
In der anschließenden Paneldiskussion kristallisierten sich vier Themenschwerpunkte heraus, die in den Kleingruppen anschließend intensiv von den Teilnehmern mit den Vortragsrednern weiter vertieft wurden. Dazu gehörten die Möglichkeiten einer sinnvollen Regulation von KI, die Frage, wie man mit AI Geld verdienen kann, die Zukunft von AIoT, der Verbindung von AI und IoT und Sicherheitsfragen rund um KI.
„Eine Veranstaltung lebt nicht nur von exzellenten Vorträgen, sondern auch vom Input der Teilnehmer. Ich war sehr erfreut zu sehen, wie engagiert und gewinnbringend sich die Teilnehmer eingebracht haben und sie selbst nach den interessanten Vorträgen und einer einstündigen Paneldiskussion die vielen noch offenen Fragen in Kleingruppen mit den Experten weiter vertieft und ausdiskutiert haben. Das Bedürfnis nach Informationen und Austausch über das Thema Künstliche Intelligenz scheint sehr groß zu sein und hat uns darin bestärkt, die Veranstaltungsreihe auch im nächsten Jahr fortzusetzen“, freut sich Milad Safar, Managing Partner der Weissenberg Group.
Weissenberg – Effortless Intelligence
Weissenberg Group mit Sitz in Wolfsburg wurde 2013 von Milad Safar und Marcel Graichen gegründet und beschäftigt 87 Mitarbeiter. Weissenberg Group ist der interdisziplinärer Ansprechpartner für hoch effiziente und innovative IT-Lösungen. Das Kerngeschäft der Weissenberg Group wird durch die Unternehmensbereiche Weissenberg Solutions, Weissenberg Intelligence und Weissenberg Potentials abgedeckt.
Das Kerngeschäft von Weissenberg Intelligence bilden die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, die sich für Unternehmen durch den Einsatz von Robotic Process Automation und Künstlicher Intelligenz ergeben. Im Zentrum steht die Automatisierung standardisierter, regelbasierter Prozesse durch Software-Roboter, um die vorhandenen Ressourcen effizienter einzusetzen und damit für die Unternehmen letztendlich einen wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen.
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