Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation

Sicherheit und Komfort für Ihr Zuhause

Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation

Hohlraumziegel (Bildquelle: Kaiser)

Herbstzeit ist Umstellungszeit! Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und gleichzeitig könnte der Bedarf an sicherer Außenbeleuchtung oder der Wunsch nach einer schicken LED-Beleuchtung in Bad oder Flur aufkommen. Doch bei der Installation in oder an der Hauswand oder -decke, an oder in gedämmten Decken gibt es wichtige Aspekte zu beachten. „Vor allem beim nachträglichen Einbau oder Anbau von elektrischen Geräten im Außenbereich des Hauses, wie Kameras oder Bewegungsmelder oder Leuchten, muss darauf geachtet werden, dass die winddichte Ebene der Außenwand nicht beschädigt wird und die Luftdichtheit bewahrt bleibt“, warnt Stefan Born, Experte der Initiative ELEKTRO+. „Denn unsachgemäßes Anbringen kann nicht nur zu erheblichen Wärmeverlusten, sondern vor allem zu Bauschäden durch Kondenswasser oder Schimmelbildung führen.“ Umso mehr ist es ratsam, sich rechtzeitig zu informieren und Unterstützung vom Fachhandwerk in Anspruch zu nehmen.

Was bedeutet eine luftdichte und wärmebrückenfrei Elektroinstallation?
Eine luftdichte Gebäudehülle darf durch die Elektroinstallationen nicht unzulässig beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund muss man beim nachträglichen Einbau von elektrischen Geräten im Außen- oder Innenbereich darauf achten, dass keine Dämmschicht beschädigt wird, beispielsweise bei neuer Beleuchtung in Decken mit Leichtbaukonstruktion. Es gilt zudem Wärmebrücken zu vermeiden, also Stellen, an denen Wärme schneller nach außen gelangt als durch die umgebenden Bauteile. „Ist eine Elektroinstallation luftdicht, sind alle elektrischen Komponenten und Anschlüsse so angebracht, dass keine unerwünschte Luftzirkulation zwischen Innen- und Außenbereich des Hauses stattfindet“, beschreibt Born und fährt fort: „Diese Maßnahme ist wichtig für die Energieeffizienz, da sie unkontrollierte Luftströmungen und Wärmeverluste durch die Gebäudehülle verhindert. Hausbesitzer und Bauherren können auf diese Weise Heizkosten sparen.“ Darüber hinaus schützt eine luftdichte Gebäudehülle die Bausubstanz vor Feuchteschäden und Schimmelbildung. Wenn warme, feuchte Luft eindringt, kann es zu Kondenswasserbildung kommen, die langfristige Schäden verursachen könnte. Eine luftdichte Installation ist also nicht nur eine Frage der Energieeinsparung, sondern auch des Werterhalts und des Komforts des Hauses: Durch die Vermeidung von Zugerscheinungen wird das Raumklima angenehm und gesund. Ein gut isoliertes Zuhause sorgt für eine gleichmäßigere Temperatur, wodurch sich das Wohlbefinden der Hausbewohner steigert. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie die DIN 18015-5 (Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Teil 5: Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation) setzen klare Standards für die Luftdichtheit von Gebäuden, einschließlich der Elektroinstallation. Somit sind Bauherren und Hausbewohner auch rechtlich auf der sicheren Seite, wenn sie sich mit dem Thema Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit beschäftigen.

Luftdichte Elektroinstallation für verschiedene Bauweisen und Anforderungen
Wer also Baumaßnahmen an oder in der Gebäudehülle plant, muss sich über Vorgehensweise und Maßnahmen Gedanken machen. „Das Einbetten nicht luftdichter Elektroinstallationsdosen in Gips, Schnellzement oder gar das Einschäumen sind keine langfristigen und umfänglichen Lösungen“, so die Warnung vom Experten Born. „Wir empfehlen bei Elektroinstallationen an der Gebäudehülle sowohl für die Innen- als auch Außenseite die Verwendung luftdichter Elektroinstallationsdosen oder entsprechender Geräteträger oder Gehäuse.“ Das ist besonders wichtig bei der Massivbauweise, in der Hohlkammerziegel verwendet werden, da Installationsdosen hier zu unerwünschtem Luftaustausch führen. In diesem Fall ermöglichen luftdichte Unterputzdosen einen luftdichten Anschluss von Leitungen und Installationsrohren und erhalten die Luftdichtheit der Gebäudehülle. Bei Leichtbauhäusern helfen luftdichte Hohlwanddosen dabei, in plattenförmigen Baustoffen wie OSB-Platten oder Gipskartonplatten in Verbindung mit Dampfbremsen oder -sperren, die Luftdichtheit sicherzustellen. Ein weiterer Vorteil luftdichter Einbaugehäuse in Hohldecken liegt darin, dass die Übertragung von Schmutz und Staub minimiert wird. Es gibt Lösungen für unterschiedliche Anwendungen, für Steckdosen, Verteilerdosen, Lichtschalter, Antennendosen, Telefondosen, für Netzwerkanschlüsse, Leuchten und viele weitere Geräte. Wird die Elektroinstallation als Rohrinstallation ausgeführt, müssen alle Installationsrohre, welche die luftdichte Schicht durchdringen, etwa für Außenleuchten, Rollladen oder Jalousieanschlüsse, luftdicht verschlossen werden. Darüber hinaus gibt es je nach Bausituation auch einfache Möglichkeiten, die Abdichtung zu verbessern: Anstatt die gesamte Gerätedose auszutauschen, können bei Schalter- und Steckdoseninstallationen spezielle Dichtungseinsätze in der bestehenden Unterputzdose verwendet werden.

Luftdichtheit ist Expertensache
Die individuelle Umsetzung einer luftdichten Elektroinstallation durch die erfahrenen Fachbetriebe ist entscheidend für ein sicheres, effizientes und komfortables Zuhause. Die Initiative Elektro+ bietet Interessierten die Möglichkeit sich vorab in der Broschüre „Luftdichte und wärmebrückenfreie Elektroinstallation“ umfassend zu informieren, über die Fachbetriebssuche kann dann ein Elektrofachbetrieb in der Nähe gefunden werden.

Die Standards der Elektroausstattung in Wohngebäuden zu verbessern und Bauherr:innen und Modernisierer:innen herstellerübergreifend und markenneutral über die Vorteile einer modernen, zukunftssicheren Elektroinstallation aufzuklären, ist Anliegen der Initiative ELEKTRO+. Die Initiative vereint die Fachkompetenz führender Markenhersteller und Verbände der Elektrobranche. Weitere Informationen unter www.elektro-plus.com

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