Aufgenommen wurden sie in drei baden-württembergischen Hühnerhaltungen, die Eier für die EDEKA-Eigenmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ produzieren. EDEKA hat umgehend reagiert und den Verkauf gestoppt
Unter der Eigenmarken „Unsere Heimat – echt & gut“, verkauft EDEKA Südwest nach eigenen Angaben „Qualität aus der Region, auf die sich der Kunde verlassen kann“. Auf der Internetseite von „Unsere Heimat“ werden lachende Landwirte gezeigt, umringt von glücklichen Tieren, dazu gibt es vertrauenerweckende Beschreibungen. „In seinem Betrieb legt er großen Wert auf Hygiene, gutes Futter und tiergerechte Haltung“ heißt es dort über einen Hof. Die Realität sieht anders aus, wie gestern vom Deutschen Tierschutzbüro veröffentlichte Bilder zeigen.
Die heimlich dokumentierten Zustände sind schockierend. Tausende Hühner werden zusammengepfercht auf engstem Raum gehalten. Der Boden ist dreckig, zwischen Federn und Kot liegen verwesende Kadaver, auf den Eiern krabbeln Tierläuse. In mitten des Gedrängels liegen apathisch kranke Tiere, ein Huhn hängt kopfüber an einem Gitterboden fest, schlägt hilflos mit den Flügeln.
Nach Veröffentlichung des Bildmaterials hat EDEKA Südwest gestern Abend mitgeteilt: „Die Vorwürfe nehmen wir sehr ernst und haben sofort umfassende interne Maßnahmen eingeleitet.
Dazu gehört, dass wir sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Vermarktung der oben genannten Ware ausgesetzt und umfassende Stellungnahmen der Lieferanten eingefordert haben.“
Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüros e.V., begrüßt diese Entscheidung. Gleichzeitig fordert er weitere Maßnahmen: „Wir hoffen, dass EDEKA nun auch die restlichen Zulieferer strenger überwacht. Wie die von uns veröffentlichen Aufnahmen zeigen, haben die bisherigen Eigenkontrollen nicht gereicht, um die Einhaltung der versprochenen Tierhaltungs- und Qualitätsstandards sicherzustellen.“
Generell rät das Deutsche Tierschutzbüro allen Verbrauchern zu Ostern auf den Kauf von Eiern zu verzichten. „Unsere Recherchen zeigen, dass die drei Betriebe keine Einzelfälle sind, so sieht es in der Massentierhaltung aus“, so Jan Peifer abschließend.
Die drei Betriebe befinden sich in 73105 Dürnau (bei Göppingen), 78357 Mühlingen (bei Stockach/Tuttlingen) und in 88356 Ostrach (Pfullendorf/Ravensburg) (alle Baden Württemberg).
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