Marktanteil bereits bei 70 Prozent
sup.- Palmöl schneidet bei der Ertrag pro Fläche-Bilanz verglichen mit anderen Pflanzenölen mit Abstand am besten ab. „Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung mit sich verändernden Konsummustern und des wachsenden Bedarfs an agrarischen Rohstoffen ist Palmöl auf den begrenzten Anbauflächen kaum noch wegzudenken“, bestätigt Irene Knoke vom Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene, Mitautorin der Studie „Palmöl – der perfekte Rohstoff?“.
Die potenziellen Anbaugebiete von Palmöl liegen jedoch in höchst problematischen ökologischen Gebieten, weil sie u. a. von großen Regenwaldverlusten begleitet werden. Hinzu kommen soziale Missstände wie illegale Landnahmen oder die prekäre wirtschaftliche Situation, in der sich viele Beschäftigte im Palmöl-Anbau befinden. Bereits im Jahr 2004 wurde deshalb auf Initiative des WWF der „Runde Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ (RSPO) gegründet. Diese Multi-Stakeholder Plattform hat Mindest-Standards und Prinzipien festgelegt, um eine sozialere und umweltverträglichere Palmöl-Produktion zu fördern. Rund ein Fünftel des weltweit produzierten Palmöls ist mittlerweile über den RSPO zertifiziert. In Deutschland liegt der Anteil mit insgesamt 70 Prozent deutlich höher und ist damit auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern vorbildlich. Die Südwind-Studie zeigt, dass der Anteil an zertifiziertem Palmöl mit der Nähe des Endproduktes zu den Konsumenten steigt. Für die Nutzung im energetischen Bereich ist in der EU eine Zertifizierung vorgeschrieben, deshalb beträgt der Anteil in der Energiebranche 100 Prozent. Seit 2015 gilt für Nahrungsmittel zumindest eine Kennzeichnungspflicht, das heißt in den Produkten muss ausgewiesen werden, welches die Ursprungspflanze der pflanzlichen Öle ist. Hier liegt der Anteil an zertifiziertem Palmöl bei 52 Prozent. Einen ähnlich hohen Wert erreichen mit 47 Prozent Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemittel. Hingegen kommt die Chemie/Pharmazie-Branche nur auf einen Anteil von 14 Prozent und der Sektor Futtermittel auf lediglich ein Prozent.
Bei der Verwendung von RSPO zertifiziertem Palmöl wird im besten Fall das Modell Identity Preserved/Segregation umgesetzt. Dann ist eine strikte Trennung der physischen Lieferketten von zertifiziertem und nicht-zertifiziertem Öl gewährleistet. Die Förderung dieses mit glaubwürdiger Rückverfolgbarkeit und Transparenz verbundenen Modells sowie eine weitere Verschärfung der Zertifizierungs-Kriterien will die international ausgerichtete im Juni 2013 gegründete Palm Oil Innovation Group (POIG) forcieren. Zu ihren Mitgliedern, die alle auch im RSPO aktiv sind, gehören Palmölproduzenten wie Agropalma und Daabon, Nichtregierungsorganisationen wie das Rainforest Action Network, das Forest People Programme, Greenpeace und der WWF sowie offizielle Unterstützer, die eine entsprechende Selbstverpflichtung unterschrieben haben. Auf Herstellerseite sind dies z. B. Arla, Boulder Brands sowie Ferrero und auf Händlerseite Edeka, die REWE Gruppe und Tesco.
Auch Verbraucher können dazu beitragen, den ökologischen und sozialen Fortschritt beim Palmöl-Anbau zu unterstützen. Ihre Sensibilität bei der Auswahl von Produkten, die Palmöl enthalten, kann dazu beitragen, die Sensibilität der Unternehmen zu fördern. Auskünfte über das Engagement der jeweiligen Hersteller in diesem Bereich können über entsprechende Konsumenten-Hotlines bzw. -Websites erfragt werden.
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