Neue Entdeckungsreisen in die Unterwelt ermöglicht das mittelalterliche Städtchen Oppenheim am Rhein. Dort erstrecken sich ausgedehnte Kelleranlagen bis zu fünf Stockwerke tief praktisch unter der gesamten Altstadt. Seit kurzem ergänzt der abenteuerliche Kellerlabyrinth II-Rundgang die seit 2003 durchgeführten Touren durch unterirdische Gänge und Kellergewölbe der „Stadt unter der Stadt“. Dieser nimmt nur jeweils zehn sportliche Teilnehmer mit in steilere, schmalere und verwinkelte Teile des Untergrunds. Die Stationen liegen teils in nur bückhohen Bereichen und es gibt einen Treppenleiter-Durchstieg zu überwinden. Menschen mit Klaustrophobie oder Gehbehinderung sowie Kindern unter 6 Jahren wird Rundgang I empfohlen, der bequem und ebenfalls unter fachkundiger Leitung in die 1000 Jahre alte Struktur eintauchen lässt.
Die Entstehung des Kulturdenkmals liegt weitgehend im Dunkeln. Experten vermuten, dass die früher wichtige Handelsstadt weitere Lagerräume benötigte und daher die tiefen Keller angelegt wurden. Später nutzten die Einheimischen sie als Zufluchtsstätte. Irgendwann geriet die Unterwelt in Vergessenheit, bis sie sich mit einem eingebrochenen Polizeiauto in Erinnerung rief. Heute hat die Stadt rund 750 Meter der Kellergänge touristisch erschlossen und historisch erhalten. Den neuen Rundgang machten erst weitere Standsicherungs- und Sanierungsmaßnahmen möglich. Neben den regelmäßigen Führungen organisiert die Stadt Oppenheim auch individuelle Touren für Gruppen und einzelne Interessierte.
Auch einen längeren Aufenthalt lohnt die Stadt auf halbem Weg zwischen Mainz und Worms, deren Lagen Sackträger, Krötenbrunnen und Herrenberg sich bei Weinkennern einen Namen gemacht haben. Viele der schmucken Bauwerke beherbergten einst berühmte Persönlichkeiten, unter anderem Martin Luther, Reichstagserbauer Paul Wallot oder den regelmäßigen Besucher Albert Schweitzer.
Weithin sichtbar wacht die Katharinenkirche über den Häusern. Das Bauwerk ist der bedeutendste gotische Sakralbau am Rhein zwischen Straßburger Münster und Kölner Dom. Ein Stück weiter oben erhebt sich die stattliche Burgruine Landskron. Die noch erhaltenen Mauern und der Grundriss vermitteln einen Eindruck davon, wie mächtig die Burg einst war. Für Wissenswertes rund um den Rebensaft lohnt ein Besuch des Deutschen Weinbaumuseums.
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