Anfang des Monats genehmigte die EU Kommission staatliche Subventionen in Millionenhöhe für den Neubau eines AKW in Grobritannien. Geht das zu Lasten der Erneuerbaren?
Während andere EU Staaten eifrig auf den Atomausstieg hinarbeiten, sollen in Großbritannien bis 2030 acht neue Reaktoren gebaut werden. Zu Zeit sind dort 16 Atomkraftwerke im Einsatz. Aktueller Streitfall: Das geplante AKW Hinkley C im Südwesten Englands, das 2023 in Betrieb genommen werden und die Briten in den kommenden 60 Jahren mit ,sauberer‘ Atomenergie versorgen soll.
Nach anfänglicher Zurückhaltung hatten 16 der insgesamt 28 EU Kommissare in einer Abstimmung zu Beginn des Monats den Antrag Großbritanniens gebilligt, den Bau des AKW mit staatlichen Mitteln in Millionenhöhe zu subventionieren.
Harsche Kritik an dem Beschluss der EU Kommission ließ erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten. Nicht nur Umweltschützer gehen gegen die Entscheidung aus Brüssel auf die Barrikaden, auch aus den Europäischen Nachbarländern wird Kritik laut. Die Österreichische Bundesregierung bereitet aktuell eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof vor.
Derweil jubelt die britische Atomlobby. Doch auch aus dem eigenen Land weht dem geplanten AKW eine steife Brise entgegen. „This is a mad decision by Brussels…“ zitiert der Guardian so Dale Vince, Chef des grünen Energiekonzerns Ecotricity. „The financial support agreed for Hinkley would be an enormous burden for the country (…). Where is the money going to come from?“
Woher das Geld kommen soll, ist in der Tat fraglich. Politiker und Umweltschutzorganisationen befürchten drastische Kürzungen im Ausbau erneuerbarer Energiequellen und damit eine Zäsur auf dem Weg zur Energiewende.
Eine in diesem Zusammenhang interessante Randnotiz: Ähnlich dem deutschen Konzept der EEG fordern die britischen AKW-Betreiber für die kommenden 35 Jahre einen festen Einspeisetarif, der deutlich über den aktuellen Marktpreisen liegt. Es bleibt abzuwarten, wem der Wind am Ende in den Rücken weht.
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