European Payment Report zeigt deutliche Auswirkungen der Covid-19 Pandemie / Viele Unternehmen kämpfen ums Überleben / Pünktliche Zahlungen entscheidend
Heute stellt Intrum den European Payment Report 2020 (EPR) der Öffentlichkeit vor, der seit 1998 jährlich erhoben wird. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Geschäftsentwicklung in vielen Sektoren zum Erliegen gekommen ist. Die Wirtschaftsprognose der Europäischen Kommission vom Sommer 2020 geht davon aus, dass die EU-Wirtschaft im Jahr 2020 um 8,3 Prozent schrumpfen wird. Die europäischen Volkswirtschaften sind durch die negativen finanziellen Folgen getroffen, die hauptsächlich von der Covid-19-Pandemie verursacht und verstärkt worden sind.
Fast sechs von zehn befragten Unternehmensvertretern geben insgesamt an, dass eine europaweite Rezession die größte Herausforderung darstellt, wenn es darum geht, dass die Kunden in den nächsten zwölf Monaten pünktlich zahlen. In Deutschland sind sogar 68 Prozent der Befragten dieser Meinung. Platz zwei und eine Folge davon seien finanzielle Schwierigkeiten der Kunden (Deutschland 31, EU-Schnitt 38 Prozent) und damit einhergehende verspätete Zahlungen.
„Die Unternehmen bereiten jetzt die notwendigen Schritte vor, um sich auf eine durch die Pandemie verursachte Rezession vorzubereiten. Geringere Einnahmen haben den Cashflow der Unternehmen verringert und dadurch den Druck auf die eigenen Finanzen und ausgehende Zahlungen erhöht. Die Auswirkungen auf die europäische Zahlungssituation werden weiterhin dramatisch sein“, sagt Mikael Ericson, Präsident und CEO von Intrum.
Immobilien und Bau sind am stärksten von Zahlungsverzug betroffen
Die Rezession wird die industriellen Zweige auf unterschiedliche Weise treffen. Der EPR zeigt deutlich, dass beispielsweise Unternehmen im Immobilien- und Bausektor am stärksten von Zahlungsverzug betroffen sind. 41 Prozent dieser Unternehmen geben an, längere Zahlungsfristen akzeptiert zu haben, um eine Insolvenz zu vermeiden. Der europäische Durchschnitt liegt bei 35 Prozent.
Gleichzeitig haben Unternehmen im Gastgewerbe und der Freizeitindustrie europaweit immer noch mit unterschiedlichen pandemiebedingten staatlichen Beschränkungen zu kämpfen. Innerhalb dieser Branchen geben vier von zehn Befragten (42 Prozent) an, dass eine Rezession schwerwiegende Auswirkungen auf ihr Geschäft haben wird – die höchste Zahl der elf von Intrum befragten Branchen.
Kosten senken und Einstellungen reduzieren
Die Ergebnisse des Reports zeigen darüber hinaus, dass europäische Unternehmen sich vor allem für folgende Maßnahmen entscheiden, um ihr Geschäft in einer Rezession und einem wirtschaftlichen Umbruch zu schützen: 38 Prozent der Befragten planen, die Kosten zu senken, während 35 Prozent bei einer Kreditaufnahme und bei Investitionen vorsichtiger sind. 29 Prozent geben an, dass sie weniger Personal einstellen wollen, um sich auf eine Rezession vorzubereiten, verglichen mit 18 Prozent im Jahr 2019.
Die Zahlungslücke vergrößert sich
Mehr als vier von zehn Befragten (43 Prozent) glauben, dass das Risiko in den nächsten zwölf Monaten zunehmen wird, dass es bei Kunden zu Zahlungsverzögerungen oder Zahlungsausfällen kommen könnte. 19 Prozent sagen sogar, dass es erheblich zunehmen wird. Unternehmen stehen aufgrund der geringeren Liquidität zunehmend unter Druck, sodass viele von ihnen nach alternativen Möglichkeiten suchen, um liquide zu bleiben.
Fast die Hälfte (46 Prozent) gibt an, dass die zunehmende Lücke zwischen Zahlungsziel und tatsächlicher Zahlung ein echtes Risiko für das nachhaltige Wachstum ihres Geschäfts darstellt. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) gibt an, dass verspätete Zahlungen ihr Überleben während der Pandemie gefährdet haben, verglichen mit 35 Prozent der Befragten vor der Krise.
„Trotz aller Bemühungen verlängert sich die Zeit zwischen der vereinbarten Zahlungsfrist und der tatsächlichen Zahlungsdauer europaweit. Dies ist ein wachsendes Problem, da es Unternehmen in schwierige finanzielle Positionen bringt. Unbestritten könnte es für europäische Unternehmen länger dauern, sich finanziell zu erholen, als für die europäischen Regierungen“, sagt Ericson.
Über den European Payment Report 2020 von Intrum
Der European Payment Report (EPR) 2020 basiert auf einer Umfrage, die vom 14. Februar bis 14. Mai 2020 in 29 europäischen Ländern gleichzeitig durchgeführt wurde. In dem Bericht wertet Intrum die Daten von insgesamt 9.980 Unternehmen in Europa aus, um Einblicke in das Zahlungsverhalten und in die finanzielle Stabilität europäischer Unternehmen zu erhalten. In Deutschland nahmen über 600 Unternehmen an der Umfrage teil. Befragt wurden im Rahmen der Umfrage Personen, die in ihrer Funktion als Finanzvorstand, CFO, Head of Credits, Business-Controller o.ä. fungieren. Der ungekürzte European Payment Report 2020 wird ab dem 28. September in 29 europäischen Ländern vorgestellt und ist hier abzurufen: www.intrum.com/epr2020
Über Intrum
Intrum ist in 24 europäischen Ländern mit Credit Management Services präsent. Mit über 9.000 Mitarbeitern, 80.000 Unternehmen als Klienten und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden EUR (2019) ist Intrum Marktführer in diesem Segment. In Deutschland werden an den Standorten Heppenheim, Essen, Hamburg, Eberswalde und Kleinmachnow ca. 500 Mitarbeiter beschäftigt. Intrum bietet seinen Klienten Lösungen zur Verbesserung des Cashflows und der langfristigen Profitabilität an. Im Mittelpunkt stehen Finanzdienstleistungen, vom Lastschriftverfahren für den Handel, über das Debitorenmanagement und den gesicherten Rechnungskauf im E-Commerce bis zum Management von Forderungen mit Leistungsstörungen und der Betreuung überschuldeter Kunden. Die Kunden sollen auf dem Weg aus den Schulden begleitet werden, damit sie wieder aktiv am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen können. Intrum setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein. Für Intrum ist es selbstverständlich, dass finanzielle Nachhaltigkeit auch Hand in Hand mit ökologischer und sozialer Verantwortung geht. So ist Intrum seit 2016 Unterzeichner der 10 Prinzipien des UN Global Compact und hat die Sustainability-Ziele in den Geschäftsbetrieb integriert.
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