Über den Sinn bzw. Unsinn von Ernährungsempfehlungen

Sind amerikanische Eier böse?

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sup.- Anfang Januar 2016 haben die amerikanischen Gesundheitsbehörden die offiziellen Ernährungsrichtlinien der USA für den Zeitraum 2015 bis 2020 veröffentlicht. Das berichtet der renommierte Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm (München) in seinem aktuellen Editorial als Herausgeber des lifestyle-telegramms , das regelmäßig über neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Lebensstil informiert. Neu ist: In den „Dietary Guidelines“ sind erstmals Vorgaben für die Nährstoffrelation zwischen den drei Makronährstoffen Protein, Fett und Kohlenhydrate ersatzlos gestrichen worden. Den Sinn dieser Relationen haben führende Ernährungswissenschaftler bereits seit langem hinterfragt und bezweifelt. „Ebenfalls neu und im Gegensatz zu den meisten Ernährungsempfehlungen in aller Welt verabschiedeten sich die US-Gesundheitsbehörden von einer Begrenzung der Nahrungscholesterinzufuhr“, so Prof. Worm. Eine überfällige Entscheidung: Seit langem ist erforscht, dass die Höhe des Nahrungscholesterinkonsums keinen nennenswerten Einfluss auf den Blut-Cholesterinspiegel ausübt.

Genau zur gleichen Zeit wie die neuen Leitlinien ist eine Meta-Analyse von zwölf Langzeitbeobachtungsstudien zum Einfluss des Eierkonsums auf das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, publiziert worden (www.lifestyle-telegramm.de). Das kuriose Ergebnis: Der Auswertung zufolge ist vermehrter Eierkonsum ausgerechnet in den USA mit einem erhöhten Diabetes-Risiko assoziiert, während bei den Studien aus anderen Ländern der Welt dagegen ein nahezu signifikant gesenktes Diabetes-Risiko in diesem Zusammenhang gefunden wurde.

Da stellt sich die Frage: „Sind die amerikanischen Eier böse oder machen Amerikaner mit Eierpräferenz sonst etwas falsch im Leben?“, so Prof. Worm. Eine weitere Meta-Analyse also, die nahelegt, dass der monokausale Zusammenhang vom Genuss einzelner Lebensmittel und Erkrankungen wohl eher fragwürdig ist, weil eben der Lebensstil insgesamt entscheidend ist und, wie in diesem Fall, nicht das Ei an sich.

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