Stefan Kühn: Aktienmanagement – Diversifikationseffekte

Stefan Kühn, Ökonom und Finanzexperte, beleuchtet in seinem Vortrag die Diversifikationseffekte, die bei der Zusammenstellung von Portfolios eine entscheidende Rolle spielen.

BildDie von Graham in den 1950er Jahren beobachteten Diversifikationseffekte wurden durch die Moderne Portfoliotheorie (MPT) und die Quantitative Wertpapieranalyse bestätigt. Eine Grafik zu den Diversifikationseffekten liefert interessante Einblicke, indem sie die Effekte für ETFs, Aktien des S&P500, Pharma- und Energieaktien aufzeigt.

Allgemeine Diversifikationseffekte

Wir können feststellen, dass Diversifikationseffekte generell wirken, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß“, erklärt Kühn. „Generell kann man sagen, dass bei 15 Positionen das Optimum an Diversifikation erreicht ist. Danach flacht die Kurve ab. Mehr Aktien ins Portfolio zu nehmen, führt also nicht mehr zu einer Verbesserung des Rendite-Risiko-Profils des Portfolios. Man spricht in diesem Zusammenhang von „Überdiversifikation“. Das wirft die Frage auf, ob es sinnvoll ist, in ETFs zu investieren, die 1.200 oder mehr Titel enthalten. „Es erscheint sinnvoll, die Anzahl der Einzeltitel zu erhöhen und bei etwa 15 Titeln zu fixieren“, meint Kühn. Wer einen langfristigen Zeithorizont und Interesse an der Aktienanalyse habe, könne dies auch mit Einzeltiteln tun. „Ich werde Ihnen dazu eine einfache Analyse- und Bewertungsmethode vorstellen“, verspricht Kühn von SK Coaching.

Unterschiedliche Effekte der Diversifikation

Wenig überraschend ist der Effekt beim Einsatz von ETFs am geringsten, da ETFs selbst bereits diversifizierte Anlagen sind. „Hier reicht es also, einen global investierenden ETF zu wählen, um diversifiziert zu sein“, erklärt Kühn. Akzente lassen sich aber mit Themenfonds setzen, etwa in Megatrends. Oder man baut sich gleich ein Megatrend-Portfolio mit ETFs auf, wobei dann nicht mehr das Rendite-Risiko-Verhältnis im Vordergrund steht.

Der klassische Fall der Diversifikation zeigt sich beim S&P500. „Mit 15 Aktien ist hier das Optimum an Diversifikation erreicht. Das Risiko liegt bei rund 15 Prozent, was der durchschnittlichen Volatilität des S&P500 entspricht“, erklärt Kühn.

Unterschiedliche Diversifikationseffekte bei Pharma- und Energieaktien

Besonders auffällig sind die unterschiedlichen Diversifikationseffekte von Portfolios aus Pharma- und Energieunternehmen. „Bei Pharmaunternehmen ist der Diversifikationseffekt viel ausgeprägter als bei Energieunternehmen“, sagt Kühn. „Energiekonzerne sind stark von der Entwicklung des Öl- oder Gaspreises abhängig.“ Die individuelle operative Effizienz spiele dagegen eine untergeordnete Rolle. „Der Effekt der Öl- oder Gaspreisschwankungen ist dominant und kann nicht durch andere Energieaktien diversifiziert werden, außer durch die Beimischung von branchenfremden Aktien“, so Kühn weiter. Das Diversifikationsoptimum ist daher sehr schnell erreicht – bereits bei 5 Aktien. Das Risiko bleibt aber mit 25 Prozent sehr hoch.

Warum gibt es einen deutlichen Diversifikationseffekt in der Pharmabranche?

Die Volatilität der Pharmaaktien ist mit ca. 35% sehr hoch. Grund dafür sind die ‚Pipelinerisiken‘ der Unternehmen. „Die Entwicklung von Medikamenten ist sehr teuer und kann durch die Entscheidung der Gesundheitsbehörden zunichte gemacht werden. Oder das Medikament wirkt beim Menschen einfach nicht“, erklärt Kühn. „Gelingt dem Unternehmen aber ein ‚Blockbuster‘, ein Medikament mit riesigem Umsatzpotenzial wie jetzt die ‚Schlankheitsspritze‘, wirkt sich das sehr positiv auf den Aktienkurs und das Kurs-Gewinn-Verhältnis aus.“ Dieses Problem haben aber alle Pharmaunternehmen.

Warum kommt es dann zu so starken Diversifikationseffekten?

Kühn beschreibt dieses Phänomen als ‚brancheninterne Diversifikation‘. „Im Gegensatz zu Energieunternehmen forschen verschiedene Pharmakonzerne in verschiedenen Bereichen: die erwähnten Schlankheitsspritzen, Krebsbekämpfung, Impfstoffe, Autoimmunerkrankungen, Allergien, Herz-Kreislauf, Diagnosegeräte, KI-Anwendungen für das Gesundheitswesen etc.“ Diese Breite an Forschung und Produkten führt zu einem sehr willkommenen Diversifikationseffekt: Das Risiko sinkt um fast 50 Prozent und ein breit diversifiziertes Pharmaportfolio hält lange und erreicht sein Optimum erst ab etwa 20 Titeln. „Allerdings ist es wichtig, Pharmaunternehmen mit unterschiedlichen Forschungs- und Produktschwerpunkten auszuwählen. Wer Pharmakonzerne mit identischen Schwerpunkten auswählt, erleidet natürlich den ‚Energiesektor‘-Effekt“, warnt Kühn abschließend.

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Stefan Kühn ist Betriebswirt, Ökonom und Autor; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. In seinem Buch „Einmal Theorie und Praxis der Finanzmärkte und zurück!“ führen Sie erfahrene Autoren durch das komplexe Geflecht von Fiskal- und Geldpolitik, Aktienmärkten, Klimaneutralität und der aufstrebenden Weltmacht China. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer, ehemaliger Vorstand und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.

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