(Mynewsdesk) Der Möbelkonzern Steinhoff wurde in Deutschland gegründet, wird aber von Südafrika aus gemanaged. Seit 2017 beschäftigen die Auswirkungen eines Bilanzskandals die Anleger. Umsätze wurden nicht ordnungsgemäß verbucht. Dies führte zu erheblichen Sonderabschreibungen, hohen Verlusten und einem enormen Vertrauensverlust bei den Anlegern. Andererseits ist die Aktie nun im Centbereich angekommen und sehr billig.
Die Bilanzen für 2017 und 2018 mussten mit Hilfe der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers korrigiert werden, was zu Abschreibungen von insgesamt ca. 5 Milliarden Euro geführt hat. Steinhoff hat zudem bereits einige Beteiligungen verkauft um den Schuldenstand zu reduzieren und mit den Gläubigern Stillhalteabkommen ausgehandelt. Tochterfirmen von Steinhof wie Conforama und Mattress Firm finanzieren sich seit einigen Quartalen unabhängig vom Mutterkonzern.
Zum Halbjahr konnte auf Holdingebene ein Umatzanstieg um 3% auf 6,8 Milliarden Euro vermeldet werden. Der Verlust konnte im Jahresvergleich von 392 auf 356 Millionen Euro reduziert werden. Weiter belasten Kosten für die Aufarbeitung des Bilanzskandals, insbesondere Beraterkosten.
Einige Tochtergesellschaften befinden sich auf einem guten Weg. Die letztes Jahr in die Insolvenz gerutschte US Tochter Mattres Firm konnte saniert werden. Unrentable Läden wurden geschlossen und die Gläubiger wandelten Schulden in Eigenkapital um. Steinhoff konnte am Ende 50% des nun wieder profitablen und wachstumsstarken Unternehmen behalten. Der Retailhändler Pepko expandiert von Großbritannien aus stark nach Osteuropa und erhöhte die Anzahl der Läden um 12% auf nun 2473. In den ersten sechs Monaten konnte der Umsatz der Tochter so um 13% auf 1,7 Milliarden Euro zulegen. Das EBITDA stieg sogar um fast 30% auf 151 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung von Steinhoff beträgt lediglich 270 Millionen Euro, was angesichts eines Jahresumsatz von über 13 Milliarden Euro sehr niedrig erscheint. Sollte der Turnaround geschafft werde hat die Aktie das Potential sich zu vervielfachen. Ein weiteres, deutlich unterbewertetes Unternehmen ist die MBH Corporation.
MBH Corporation (WKN: A2JDGJ) – Auf dem Weg von Berkshire Hathaway
MBH Corporation ist ein global agierendes Holdingunternehmen welches Zielunternehmen aussucht, die den Investmentkriterien von Warren Buffet und Benjamin Graham entsprechen. Wert wird auf ein operativ stabiles und profitables Geschäft sowie ein Management mit jahrelanger Erfahrung in der jeweiligen Branche gelegt. Hochriskante Startups mit unsicheren Erfolgsaussichten sind nicht auf dem Radar des Unternehmens.
Im Rahmen des Großkonzerns MBH haben die übernommenen Unternehmen erhebliche Vorteile für ihr eigenes Geschäft. So ist die Finanzierung auf Konzernebene wesentlich einfacher und günstiger, da vorhandene Kreditlinien von MBH genutzt werden können um das Wachstum zu beschleunigen. Auch ist es aufgrund der gestiegenen Bonität und Kredibilität einfacher an Großaufträge von Großunternehmen und Regierungen zu kommen.
MBH übernahm zunächst zwei Unternehmen im Bildungssektor. Parenta überzeugte dabei besonders durch eine operative Gewinnmarge von 37%. Der Sektor ist interessant, da (online) Bildung bis zum Jahr 2025 ein Marktvolumen von über drei Billionen erreichen wird. In Neuseeland wurde mit Cape Limited eines der profitabelsten Bauunternehmen gekauft. Cape ist im Projektmanagement tätig. Zudem wurde im selben Segment Guildprime zugekauft, was zu erheblichen Synergieeffekten zwischen den Unternehmen führt. Der Bausektor wird global in den nächsten 10 Jahren um 85% auf 15,5 Billionen Dollar anwachsen.
Dieses Jahr folgte die größte Übernahme: Mit Asia Pacific Energy Ventures (APEV) konnte ein größerer Ingenieursdienstleister gekauft werden. Das profitable Unternehmen ist in den Bereichen Energie und Elektrotechnik, Feuer und Hydraulik sowie Energieerzeugung und Baudienstleistungen tätig. Aufgrund der Übernahme wird sich das EBITDA von MBH fast verdreifachen.
Die zugekauften Unternehmen werden vollständig übernommen und deren Ergebnisse wirken sich umgehend auf MBH aus. Dieses Jahr wird der Umsatz von MBH um 300% steigen. Analysten rechnen damit, dass der Nettogewinn sogar um 500% zulegen kann. Derzeit hat MBH 30 bis 40 weitere potentielle Übernahmekandidaten auf dem Radar bei denen bereits eine Due Dilligance Prüfung durchgeführt wird. So sollten weitere positive Meldungen nur eine Frage der Zeit sein. Ziel ist es, dieses Jahr weitere 15 Akquisitionen durchzuführen.
Die Übernahmen werden dafür sorgen, dass die Gewinne und Umsätze von MBH weiter explodieren werden. Analysten rechnen damit, dass der Umsatz von 12 auf 300 Millionen britische Pfund wachsen wird. Die Halbjahreszahlen hatten es in sich: Wurden bis Ende letzten Jahres 37 Millionen Pfund umgesetzt, konnte der Umsatz im ersten Halbjahr 2019 annualisiert auf 97 Millionen mehr als verdoppelt werden. Der Cashflow soll um stolze 1600% wachsen. Bereits in 2018 wies MBH einen Gewinn von 0,13 Euro aus. Laut Analystenschätzung könnte für dieses Jahr bereits eine Dividende von 8 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. Die MBH Aktie ist unterbewertet und sollte bis 5,00 Euro zugekauft werden.
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