Stress ist vermeidbar nach Ayurveda. Um Stress vermeiden zu können, muss man sich selbst und die Mechanismen, die zu Stress führen, verstehen.
Mit dem Begriff Stress und dem daraus resultierenden „Burnout“, wenn der Stress zu einem Verausgabungssyndrom führt, beschreiben wir Ausnahmezustände, die nicht sinnvoll sind und aus denen heraus mit der Zeit zu immer größeren Krankheits-Zustände sich entwickeln.
In der Vermeidung der Ursache liegt die Heilung ist ein wichtiger Lehrsatz des Ayurveda.
Stress und Burnout sind heute in aller Munde, wir fordern uns immer mehr und können die daraus resultierende Überforderung für den Organismus irgendwann nicht mehr handeln.
Stress und Burnout sind aber keine Zustände, die erst in unserer modernen Welt entstehen. Im Ayurveda sind die Symptome im Körper schon vor tausenden von Jahren beschrieben worden – insbesondere als eine intensive Vata-Störung.
Unser Leben gleicht einer Waage – wir haben die Aufgabe, diese Waage im Gleichgewicht zu halten, das kann man auf vielen Ebenen erkennen und beschreiben.
Eine Ebene ist das vegetative Nervensystem, der Sympathikus und der Parasympathikus.
Beide müssen sich immer wieder ausgleichen.
Was macht der Sympathikus?
Der Sympathikus ist ein Teil des autonomen Nervensystems, welches die unwillkürlichen Funktionen des Körpers reguliert. Er ist für die „Fight-or-Flight“-Reaktion (Kampf oder Flucht) verantwortlich, die den Körper auf akute Stresssituationen vorbereitet. Hier sind die Hauptfunktionen des Sympathikus im Körper:
Hier einige wichtige Hauptfunktionen des Sympathikus:
Herz-Kreislauf-System:
Herzfrequenz: Erhöht die Herzfrequenz, um mehr Blut in den Körper zu pumpen.
Blutdruck: Erhöht den Blutdruck durch Verengung der Blutgefäße (Vasokonstriktion).
Blutzirkulation: Umverteilung des Blutes von weniger wichtigen Organen (wie Verdauungsorganen) zu den Skelettmuskeln, dem Gehirn und dem Herz.
Atmung:
Bronchodilatation: Erweiterung der Bronchien, um die Sauerstoffaufnahme zu erhöhen.
Atemfrequenz: Erhöht die Atemfrequenz, um mehr Sauerstoff aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben.
Stoffwechsel:
Glukosefreisetzung: Fördert die Freisetzung von Glukose aus den Glykogenspeichern der Leber, um schnell verfügbare Energie bereitzustellen.
Lipolyse: Erhöht den Abbau von Fettzellen, um Fettsäuren als Energiequelle bereitzustellen.
Muskelsystem:
Muskeltonus: Erhöht den Muskeltonus, um den Körper auf physische Aktivität vorzubereiten.
Verdauungssystem:
Hemmung der Verdauung: Verlangsamt oder hemmt die Verdauungsprozesse, da diese in Stresssituationen weniger wichtig sind.
Reduktion der Darmperistaltik: Verlangsamt die Bewegungen des Verdauungstraktes.
Augen:
Pupillenerweiterung (Mydriasis): Erweitert die Pupillen, um mehr Licht ins Auge zu lassen und die Sicht in potenziell gefährlichen Situationen zu verbessern.
Schweißdrüsen:
Schweißproduktion: Erhöht die Schweißproduktion, um die Körpertemperatur zu regulieren und ein Überhitzen bei körperlicher Aktivität zu verhindern.
Neurotransmitter und Hormone:
Noradrenalin (Norepinephrin): Der primäre Neurotransmitter des Sympathikus, der die meisten der oben genannten Effekte vermittelt.
Adrenalin (Epinephrin): Ein Hormon, das von den Nebennieren ausgeschüttet wird und ähnliche Effekte wie Noradrenalin hat, jedoch systemisch im Blut wirkt.
Und was macht der Gegenspieler – der Parasympathikus?
Der Parasympathikus ist der zweite Teil des autonomen Nervensystems und arbeitet im Gegensatz zum Sympathikus, um den Körper in Ruhephasen zu beruhigen und zu regenerieren. Er wird oft als das „Rest-and-Digest“-System (Ruhen und Verdauen) bezeichnet, da er für die Erholung und den Aufbau von Energiereserven verantwortlich ist.
Hier sind die Hauptfunktionen des Parasympathikus im Körper:
Herz-Kreislauf-System:
Herzfrequenz: Senkt die Herzfrequenz und fördert einen entspannten Zustand.
Blutdruck: Reduziert den Blutdruck durch Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation).
Atmung:
Bronchokonstriktion: Verengt die Bronchien, um die Atmung zu verlangsamen und zu normalisieren.
Atemfrequenz: Reduziert die Atemfrequenz, um eine ruhige Atmung zu fördern.
Verdauungssystem:
Verdauungsaktivität: Steigert die Aktivität des Verdauungssystems, indem es die Sekretion von Verdauungsenzymen und Magensäure anregt.
Darmperistaltik: Fördert die Bewegungen des Verdauungstraktes, um die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen zu verbessern.
Speichelfluss: Erhöht den Speichelfluss, was die Verdauung von Nahrung unterstützt.
Stoffwechsel:
Glykogenspeicherung: Fördert die Speicherung von Glukose in der Leber in Form von Glykogen, um Energiereserven aufzubauen.
Insulinausschüttung: Fördert die Ausschüttung von Insulin, was die Aufnahme von Glukose in die Zellen unterstützt.
Ausscheidungssystem:
Blasenfunktion: Fördert die Entleerung der Blase durch Kontraktion der Blasenmuskulatur.
Darmfunktion: Unterstützt die regelmäßige Darmentleerung.
Augen:
Pupillenverengung (Miosis): Verengt die Pupillen, um die Lichtmenge zu regulieren und die Augen auf Nahsicht zu konzentrieren.
Tränenproduktion: Erhöht die Tränenproduktion, um die Augen zu befeuchten und zu schützen.
Speicheldrüsen:
Speichelproduktion: Steigert die Produktion von Speichel, was die Verdauung und die Mundhygiene unterstützt.
Neurotransmitter:
Acetylcholin: Der primäre Neurotransmitter des Parasympathikus, der die meisten der oben genannten Effekte vermittelt.
Der Parasympathikus arbeitet in enger Wechselwirkung mit dem Sympathikus, um ein dynamisches Gleichgewicht im Körper zu gewährleisten, also, um auf das Symbol Waage wieder zurückzukommen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dieser Zustand, das harmonische Miteinander, wird als Homöostase bezeichnet.
Während der Sympathikus den Körper auf akute Stresssituationen vorbereitet (Fight-or-Flight-Reaktion), fördert der Parasympathikus die Erholung, den Aufbau von Energiereserven und die Regeneration des Körpers. Zusammen sorgen sie für ein harmonisches Funktionieren des Körpers in unterschiedlichen Lebenssituationen – eine Grundlage der ayurvedischen Gesundheitslehre.
Eigentlich ganz einfach und verständlich.
Doch leider wird dieses einfache Konzept von den meisten Menschen missachtet, obgleich es im Grunde jeder kennt.
Warum und wie missachten wir als Menschen dieses Prinzip von Sympathikus und Parasympathikus, warum leben wir verstärkt im Aktivitätsmodus?
Das Prinzip des Gleichgewichts zwischen Sympathikus und Parasympathikus wird oft missachtet, da moderne Lebensstile und gesellschaftliche Strukturen viele Faktoren beinhalten, die den Sympathikus übermäßig aktivieren. Hier sind einige Gründe und Mechanismen, warum und wie wir verstärkt im Aktivitätsmodus leben:
Gründe für das Leben im Aktivitätsmodus:
Arbeitsbelastung und Druck:
Hohe Arbeitsanforderungen: Viele Berufe erfordern lange Arbeitszeiten, ständige Verfügbarkeit und hohen Leistungsdruck.
Karriere- und Leistungsdruck: Der Wunsch nach beruflichem Erfolg und sozialer Anerkennung treibt viele Menschen dazu, mehr zu arbeiten und weniger zu entspannen.
Technologie und Erreichbarkeit:
Ständige Erreichbarkeit: Smartphones und E-Mails machen es schwierig, wirklich abzuschalten, da man ständig erreichbar ist und oft auf Nachrichten reagiert.
Informations-Overload: Die Flut an Informationen, die ständig auf uns einströmt, kann zu mentalem Stress und Überlastung führen. Körper, Geist und Seele werden im wahrsten Sinne des Worten überflutet. Und die Auswirkungen von solchen Überflutungen können wir im Moment auch im Außen erleben, wenn nach heftigen Wetterkapriolen das Wasser einfach alles überschwemmt
Und welche verheerenden Auswirkungen dies hat, sehen wir in den Bereichen, wo „das Land“ unter war, wo Erdrutsche Straßen und Bahnlinien ruinierten, wo die Überschwemmungen in Häusern, auf Campingplätzen und in der Natur heftige Schäden verursachten.
Gesellschaftliche Normen und Werte:
Kulturelle Erwartungen: In vielen Kulturen wird Produktivität hoch geschätzt und Ruhephasen werden als Faulheit betrachtet.
Konsumgesellschaft: Der ständige Drang nach Konsum und materiellen Gütern kann zu einem dauerhaften Zustand der Aktivität und des Strebens führen.
Weniger natürliche Rhythmen:
Künstliche Beleuchtung: Künstliche Beleuchtung und Bildschirmnutzung bis spät in die Nacht stören den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus und beeinträchtigen den Schlaf.
Unregelmäßige Arbeitszeiten: Schichtarbeit und unregelmäßige Arbeitszeiten können die natürlichen Rhythmen des Körpers stören.
Fehlende Erholungszeiten:
Unzureichender Schlaf: Viele Menschen schlafen weniger als die empfohlenen 7-9 Stunden pro Nacht.
Mangel an Entspannungsaktivitäten: Weniger Zeit für Hobbys, soziale Aktivitäten und Entspannung.
Mechanismen der Dominanz des Sympathikus:
Stresshormone:
Dauerhafte Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol: Chronischer Stress führt zu einer ständigen Ausschüttung von Stresshormonen, die den Sympathikus aktivieren und den Parasympathikus unterdrücken.
Nervensystem:
Überstimulation des Nervensystems: Dauerhafte Reize und Stressfaktoren können das Nervensystem überstimulieren und eine ständige Aktivierung des Sympathikus verursachen.
Gewohnheiten und Routinen:
Ungesunde Lebensgewohnheiten: Schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung und übermäßiger Koffeinkonsum können das Gleichgewicht des Nervensystems stören.
Strategien zur Wiederherstellung des Gleichgewichts:
Achtsamkeit und Meditation:
Regelmäßige Achtsamkeitsübungen und Meditation können den Parasympathikus aktivieren und helfen, Stress abzubauen.
Gesunde Lebensgewohnheiten:
Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung fördern das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus.
Technologie bewusst nutzen:
Zeiten ohne Bildschirmnutzung einplanen und digitale Detox-Phasen einlegen, um das Nervensystem zu beruhigen.
Arbeitsumfeld gestalten:
Arbeitszeiten und Pausen so gestalten, dass ausreichend Zeit für Erholung und Regeneration bleibt.
Soziale Unterstützung:
Zeit mit Familie und Freunden verbringen und soziale Unterstützung suchen, um Stress zu reduzieren.
Wer ist aus ayurvedischer Sicht am anfälligsten für Stress und Burnout.
Aus ayurvedischer Sicht sind Menschen, die eine dominante Vata-Dosha haben, am anfälligsten für Stress und Burnout. Ayurveda, das traditionelle Gesundheitssystem aus Indien, beschreibt drei grundlegende Doshas (Körpertypen oder Energien): Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch hat eine einzigartige Mischung dieser Doshas, aber eine davon ist oft dominanter.
Charakteristika der Vata-Dosha:
Elemente: Luft und Äther (Raum)
Eigenschaften: Leicht, trocken, kalt, beweglich, schnell, unregelmäßig
Persönlichkeit: Kreativ, schnell denkend, energisch, enthusiastisch, neigt zu Ängstlichkeit und Nervosität
Gründe für erhöhte Anfälligkeit bei Vata-Dominanz:
Bewegung und Unruhe: Vata-Personen haben eine natürliche Tendenz zu viel Bewegung und Aktivität, was sehr schnell zu Unruhe und Überforderung führen kann.
Nervensystem: Vata dominiert das Nervensystem und neigt dazu, auf äußere Reize empfindlicher zu reagieren, was die Stressreaktionen verstärken kann.
Schlafmuster: Unregelmäßiger und leichter Schlaf ist typisch für Vata-Dominierte, was die Erholung beeinträchtigen kann. Anhaltender Stress führt meist zusätzlich zu einer Verstärkung der Schlafstörungen.
Ernährung und Verdauung: Vata-Personen haben oft eine unregelmäßige Verdauung und Ernährung, was zu Schwankungen im Energielevel und damit zu Stress beitragen kann.
Präventionsstrategien für Vata-Dominierte:
Routine: Eine regelmäßige Tagesroutine hilft, Vata zu stabilisieren und das Gefühl von Sicherheit und Struktur zu fördern.
Warme, nahrhafte Ernährung: Warme, gekochte Speisen und Getränke helfen, die Kälte und Trockenheit von Vata auszugleichen.
Regelmäßiger Schlaf: Feste Schlafzeiten und eine entspannende Schlafroutine fördern einen besseren und erholsameren Schlaf.
Sanfte Bewegung: Beruhigende und sanfte Übungen wie Yoga oder Tai Chi helfen, das Nervensystem zu beruhigen.
Atemübungen und Meditation: Praktiken wie Pranayama (Atemübungen) und Meditation können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
Ölmassagen: Selbstmassagen mit warmem Öl (Abhyanga) helfen, die trockenen und unruhigen Eigenschaften von Vata zu balancieren. Hilfreich ist es auch, regelmäßig sich eine Ayurveda-Massage zu gönnen – gut geeignet ist hier die Abhyanga – Ganzkörper-Ölmassage. Aber auch Teilkörpermassagen wie Fußmassage (Pad-Abhyanga) Rückenmassage (Pristh-Abhyanga) oder Gesicht- und Kopfmassage (Muk- und Shiro-Abhyanga) sind sehr hilfreich.
Berücksichtigung der anderen Doshas:
Pitta-Dosha: Menschen mit dominanter Pitta-Dosha (Feuer und Wasser) sind anfällig für Stress, wenn sie sich überarbeitet fühlen oder unter hohem Druck stehen. Sie können hitzig und reizbar werden.
Kapha-Dosha: Menschen mit dominanter Kapha-Dosha (Erde und Wasser) sind weniger anfällig für Stress, aber bei langfristigem Stress neigen sie zu Trägheit, Übergewicht und depressiven Verstimmungen.
Jede Dosha hat ihre eigenen Schwachstellen, und ein ganzheitlicher Ansatz, der die individuelle Konstitution berücksichtigt, ist entscheidend für das Stressmanagement und die Prävention von Burnout im Ayurveda.
Ayurveda hat sehr effektive Strategien, wie man Stress reduzieren oder noch besser gar nicht erst aufkommen lassen kann.
Sich mit Ayurveda vermehrt zu beschäftigen ist die beste Empfehlung, die man beherzigen kann, den Ayurveda ist ein ganz individuelles System der Gesundheitsvorsorge.
Ein erster Einstieg kann es sein, meinen YouTube-Kanal oder meinen Ayurveda-Lifestyle-Podcast zu abonnieren, dort bekommt man regelmäßig weitere Anregung zu der Gesundheitsvorsorge mit Ayurveda.
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Die Ayurvedaschule Wolfgang Neutzler ist eine unabhängige Privatschule.
Der Schulleiter der Schule für Ayurveda, Wolfgang Neutzler, praktiziert seit 1985 als Heilpraktiker mit Schwerpunkt Ayurveda. Als Coach betreut er Menschen speziell bei der Ernährungsumstellung und beim Abnehmen.
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Wolfgang Neutzler ist Autor, Co-Autor von 8 Büchern, unter anderem auch von 5 Ayurveda-Büchern.
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