Nicht das Alter ist ausschlaggebend für eine Hörminderung, sondern die Belastung durch verschiedene äußere und innere Faktoren. Ein Hörverlust kann deshalb schon sehr früh auftreten. Er wird jedoch von den meisten Betroffenen ignoriert und trotz immer deutlich werdender Anzeichen nicht oder nicht adäquat behandelt. Mit entsprechenden Folgen …
Warum tritt eine Hörminderung auf?
Verursacht wird eine Hörminderung durch die mit dem Alter zunehmende Belastung des Ohres durch Schall, zum Beispiel Lärm im Berufsleben oder im Alltag. Aber auch andere Faktoren können eine Hörminderung hervorrufen: So können sich unter anderem Medikamente, Krankheiten oder Durchblutungsstörungen des Innenohres, aber auch Stress, eine unangepasste Ernährungsweise und altersbedingte Veränderungen im Gehörsystem negativ auf das Hörvermögen auswirken.[1, 2] Das Risiko, eine Schwerhörigkeit zu erleiden, steigt also natürlicherweise mit zunehmendem Alter. Doch Betroffene warten meist sehr lange – im Durchschnitt 10 Jahre – bis sie einen HNO-Arzt oder Akustiker aufsuchen beziehungsweise eine Hörgeräteversorgung in Anspruch nehmen.[3, 4] Erst, wenn es „5 vor 12“ oder zu spät ist, wird schließlich im hohen Alter eine Erstversorgung mit Hörgeräten vorgenommen.
Erschöpfung bis soziale Isolation
Meist geschieht das Zögern zum Handeln nicht aus Unwissenheit. Betroffene merken trotz schleichendem Prozess recht früh, dass ihr Hörvermögen nachlässt.[2] Sie ignorieren es jedoch zunächst und ziehen sich häufig immer stärker aus der Gesellschaft zurück: Gespräche fallen ihnen zunehmend schwer und es ist ihnen peinlich, wenn sie vermehrt ihre Gesprächspartner nicht verstehen und nachfragen müssen. Unterhaltungen zu folgen, benötigt viel Konzentration und Aufmerksamkeit und trotzdem kommen die Betroffenen irgendwann nicht mehr mit. Oft stellt sich deswegen bereits früh am Abend eine übermäßige Erschöpfung ein.
Schwerhörigkeit – ein (unberechtigtes) gesellschaftliches Tabuthema
Sich einen vermeintlichen Makel, eine Schwäche einzugestehen, bedarf persönlicher Stärke. Im Fall einer eintretenden oder fortgeschrittenen Hörminderung gleich doppelt: Neben der grundsätzlichen Angst oder dem Hemmnis vor Veränderung haftet der Schwerhörigkeit zusätzlich ein völlig überholtes gesellschaftliches Bild an: Es ist nicht „angesehen“ oder gar „schick“, Hörprobleme zu haben und entsprechende Hilfsmittel zu nutzen. Der Träger wird allzu schnell als „alt“ abgestempelt wird. Dadurch wird Schwerhörigkeit zu einem Tabuthema, in Konsequenz der Hörverlust durch die Betroffenen so lange wie möglich ignoriert.[2] Dabei stehen Betroffene nicht alleine da. Eine Studie des Instituts für Hörtechnik und Audiologie der Jade Hochschule in Oldenburg ergab, dass ausgehend von der Bevölkerungsstatistik 16,2 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an einer Hörminderung leiden. Das sind insgesamt 11,1 Millionen Menschen. Jährlich sollen zudem 150.000-160.000 Betroffene hinzukommen, so die Prognose der Studie.[5] Auch andere Untersuchungen kommen zu gleichen oder ähnlichen Ergebnissen.[2]
Hörverlust mit gesundheitlicher Tragweite
Die Studienergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit des Themas „Hören“ und die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung. Denn neben dem sinkenden akustischen Verstehen gehen mit dem Hörverlust zahlreiche weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen einher. Das Hörvermögen dient der Orientierung, dem Richtungshören und dem Feststellen von Entfernungen. Dies nicht mehr zu können, führt zu zahlreichen psychischen und physischen Problemen: Beispielsweise kommt es zu einem kognitiven Abbau, dem durch adäquate Hörgeräteversorgung entgegengewirkt werden könnte.[6, 7] Die zunehmende berufliche, familiäre oder soziale Isolierung[8, 1, 2] schränkt das physische, emotionale und soziale Wohlbefinden der Betroffenen erheblich ein.[9, 10, 11] Damit sinkt automatisch auch die Lebensqualität – insbesondere älterer Menschen – und führt zu einem wachsend schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand, bis hin zu Gemütserkrankungen wie Depression und Ängsten.[12, 2]
Hörverlust bewusst machen, (Spät-)Folgen vermeiden
Der technische Fortschritt bei Hörgeräten kann kombiniert mit einer gezielten Gehörtherapie bereits frühzeitig individuelle Hörschäden beheben und damit gesundheitliche (Spät-)Folgen vermeiden. Tabus zu brechen, sich möglichst kurzfristig den Hörverlust bewusst zu machen und Maßnahmen zu ergreifen, ist für Betroffene, Angehörige und die Gesellschaft unumgänglich: „Lebensqualität ist dazugeHÖREN!“
Literaturverweise:
[1]. Hellbrück, J. & Ellermeier, W., 2004. Hören – Physiologie, Psychologie und Pathologie. 2. Hrsg. Göttingen: Hogrefe-Verlag.
[2]. Lazarus, H. et al., 2007. Akustische Grundlagen sprachlicher Kommunikation. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
[3]. Anon., 2015. Deutsches Ärzteblatt, 112(19), S. 82.
[4]. Davis, A. et al., 2007. Acceptability, benefit and costs of early screening for hearing disability: a study of potential screening tests and models. Health Technology Assessment, 11(42).
[5]. von Gablenz, P. & Holube, I., 2015. Prävalenz von Schwerhörigkeit im Nordwesten Deutschlands, Ergebnisse einer epidemiologischen Untersuchung zum Hörstatus. HNO, Band 63, S. 195-214.
[6]. Lin, e. a., 2011. Hearing loss and incident demencia.. Arch Neurol, 65(2), S. 214-220.
[7]. Amieva, e. a., 2015. Self-reporting hearing loss, hearing aids and cognitive decline in elderly adults: a 25-year study. JAGS, Band 63, S. 2099-2104.
[8]. Zahnert, T., 2011. The differential diagnosis of hearing loss.. Deutsches Ärzteblatt Int., 108(25), S. 433-444.
[9]. Robert Koch-Institut, 2014. Ergebnisse der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2012“. Hörbeeinträchtigungen.
[10]. Robert Koch-Institut, 2006. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Hörstörungen und Tinnitus, Band 29.
[11]. Crews, J. & Campbell, V., 2004. Vision impairment and hearing loss among community dwelling older Americans: implications for health and functioning. American Journal of Public Health, 95(5), S. 823-829.
[12]. McCormack, A. & Fortnum, H., 2013. Why do people fitted with hearing aids not wear them?. International Journal Audiol., Mai, 52(5), S. 360-368.
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