Mentales und körperliches Training fördert Leistungsfähigkeit

Geistige Fitness lässt schon bei 30-Jährigen nach / Trainingseinheiten von
15 Minuten zeigen Erfolg / Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern erhalten

Köln, 29. Juni 2017. Beim Treppensteigen den Schlüssel in der Tasche zu suchen oder beim Autofahren in der Stadt mit dem Beifahrer zu sprechen ist ganz normal. Für das Gehirn bedeutet es jedoch eine besondere Herausforderung, zwei Aufgaben zu koordinieren – mit zunehmendem Lebensalter gelingt dies immer schlechter. „Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit lässt viel früher nach als viele denken: Schon bei 30-Jährigen können erste Einbußen mit psychometrischen Tests gemessen werden. Studien deuten darauf hin, dass ein sogenanntes Dual-Task-Training, eine Kombination aus körperlichen und mentalen Aufgaben, dazu beiträgt, die geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern oder zu erhalten“, so Claudia Kardys, die als Senior Projektmanagerin Betriebliches Gesundheitsmanagement bei TÜV Rheinland Unternehmen verschiedener Branchen betreut.

In der betrieblichen Gesundheitsförderung kann dazu zum Beispiel ein Agility-Board eingesetzt werden. Bei dieser Trainingsform werden den Teilnehmern auf einem Tablet-PC Aufgaben, beispielsweise eine Abfolge von Feldern angezeigt, die sie sich merken und auf dem Board als Bewegungsablauf wiedergeben müssen. Das Agility-Board bietet über unterschiedliche Aufgaben die Möglichkeit, verschiedene kognitive Fähigkeiten wie das Arbeitsgedächtnis, die Konzentration oder das räumlich-visuelle Denken zu schulen. Für den Erfolg und die Motivation der Teilnehmer ist es wichtig, dass die Aufgaben auf die Leistungsfähigkeit des Einzelnen abgestimmt sind. Setzt ein Trainingseffekt ein, muss der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben steigen. Ziel ist es, nicht nur einen Bereich im Gehirn zu schulen, sondern einen Transfereffekt zu erreichen: Durch ein Arbeitsgedächtnistraining zum Beispiel die Entscheidungsfindung zu beschleunigen oder die Ablenkbarkeit zu senken.

Bewegung verbessert die Durchblutung im Gehirn
Prinzipiell kann jede Form von körperlicher Aktivität mit geistigen Aufgaben kombiniert werden. Bei Krafttraining ist ein Teil der Aufmerksamkeit auf die Bewegung gerichtet. Deshalb ist es deutlich schwieriger, gleichzeitig eine Rechenaufgabe zu lösen als beim Joggen auf dem Laufband. Daher werden meist Ausdauer- oder Herz-Kreislauf-Trainings mit Denkaufgaben kombiniert. Durch die Bewegung wird die Durchblutung in allen Organen, auch im Gehirn, verbessert. Darüber hinaus steigt bei einigen Aktivitäten die Ausschüttung von Wachstumshormonen. Studien weisen darauf hin, dass ein kombiniertes körperliches und mentales Training die Qualität und die Menge neu gebildeter Nervenzellen und Zellvernetzungen im Gehirn positiv beeinflusst. „Wie das optimale Training aussieht, wie lange die Übungseinheiten sein sollten und welche Intensität sinnvoll ist, wird intensiv erforscht. In der praktischen Anwendung haben wir festgestellt, dass schon 15 Minuten Training am Tag nach sechs Wochen messbare Auswirkungen auf die Reaktions- sowie Konzentrationsfähigkeit und die Stressresistenz haben“, so Kardys.

Arbeitsfähigkeit erhalten
Logisches Denken sowie gezieltes und planvolles Handeln sind bei den meisten beruflichen Tätigkeiten unerlässlich. Ein Dual-Task-Training als Bestandteil der betrieblichen Gesundheitsförderung trägt dazu bei, diese Fähigkeiten bei Arbeitnehmern jedes Alters gezielt zu unterstützen. Damit leistet es einen wertvollen Beitrag dazu, Leistungsträger für die Unternehmen zu erhalten. Für eine nachhaltige Wirkung der betrieblichen Gesundheitsförderung muss zu Beginn analysiert werden, welcher Bedarf im Unternehmen besteht. Nach Abschluss der Maßnahme zeigt die Wirksamkeitsüberprüfung auf verschiedenen Ebenen, ob die Ziele erreicht wurden und wo Optimierungsbedarf besteht. „In den Präventionsteams von TÜV Rheinland arbeiten dazu Experten aus verschiedenen Gesundheitsberufen zusammen. Sie können Projekte der betrieblichen Gesundheitsförderung von der Analyse über die Konzeption und Umsetzung bis zur Evaluation betreuen. Für die Unternehmen bietet das den Vorteil, dass die Maßnahmen auf den Bedarf der Belegschaft zugeschnitten sind. Das motiviert die Mitarbeiter zur Teilnahme und unterstützt den langfristigen Erfolg“, weiß Kardys.

Weitere Informationen unter www.tuv.com/bgm bei TÜV Rheinland.

TÜV Rheinland ist ein weltweit führender unabhängiger Prüfdienstleister mit 145 Jahren Tradition. Im Konzern arbeiten 19.700 Menschen rund um den Globus. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 1,9 Milliarden Euro. Die unabhängigen Fachleute stehen für Qualität und Sicherheit von Mensch, Technik und Umwelt in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen. TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleistungen, begleitet Projekte, Prozesse und Informationssicherheit für Unternehmen. Die Experten trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und Branchen. Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein globales Netz anerkannter Labore, Prüfstellen und Ausbildungszentren. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com

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