Das „Fit for 55“-Paket macht die EU eindeutig nicht fit genug für eine klimaneutrale Zukunft.
Die Europäische Kommission verpasst gerade eine riesige Chance, die Energiewende zu beschleunigen und erneuerbaren Energien in Form von Strom, Wasserstoff oder eFuels gleichermaßen zum Durchbruch zu verhelfen. Es werden viel mehr Investitionen in erneuerbare Energien aus der ganzen Welt benötigt, wenn die ambitionierten Klimaziele wirklich erreicht werden sollten.
Es liegt nun am Europäischen Parlament und dem Rat, die notwendigen Korrekturen vorzunehmen und den Weg für eine umfassende europäische Klimapolitik zu ebnen, die wirklich zukunftsfähig ist.
Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance: „Die EU-Kommission hat soeben die einmalige Chance verpasst, ein umfassendes Gesetzespaket vorzulegen, das die europäische Klimapolitik wirklich umgestalten und zukunftsfähig gemacht hätte.“
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärt, dass die Kommission für 2035 das Enddatum für den konventionellen Verbrennungsmotor setze, dass aber die Regulierung es den Automobilherstellern überlasse, mit welchen Produkten dieses Ziel erreicht werden könnten. Sie betonte dabei ausdrücklich, dass dies auch mit Verbrennungsmotoren und klimaneutralen eFuels möglich sei. Dazu Ralf Diemer: „Mit Verlaub, Frau von der Leyen, diese Aussage ist schlicht falsch. Die CO2-Regulierung lässt den Herstellern nur die Wahl zwischen Elektro- oder Wasserstoffautos. Verbrenner mit eFuels sind regulatorisch faktisch ausgeschlossen, weil sie behandelt werden, wie fossile Verbrenner. Wir appellieren daher dringend dafür, unbedingt neue CO2 Standards für Neuwagen zu etablieren – und zwar unter Einbeziehung von erneuerbaren Kraftstoffen in die CO2-Normen. Die reine Elektrofahrzeug-Strategie der Europäischen Kommission ist eine Einbahnstraße, die auf reiner Ideologie beruht.“
Tobias Block, Leiter Strategie und Content der eFuel Alliance: „Unser aller gemeinsames Ziel ist, CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren. Dafür müssen fossile Brennstoffe und nicht Antriebstechnologien verboten werden. Ein klimaneutraler Verbrennungsmotor ist viel besser als ein Elektrofahrzeug, das mit Strom aus fossilen Kraftwerken fährt.“
„Wir verstehen nicht, warum erneuerbare Kraftstoffe für den See- und Luftverkehr für die nächsten 10 Jahre von der Energiebesteuerung ausgenommen sind, während es im Straßenverkehr weiterhin in der Verantwortung der einzelnen Mitgliedsstaaten liegt, zu entscheiden, ob erneuerbare Kraftstoffe von der Energiebesteuerung ausgenommen werden sollen oder nicht. Das führt zu einem Flickenteppich an Regelung, die für unsere Unternehmen eine völlig unsinnige und unnötige Mehrbelastung und Unsicherheit bedeuten.“
Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance: „Es geht doch darum, in Zukunft die Verbrennung fossiler Brennstoffe zu vermeiden und den Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen zu fördern. Dafür braucht es einen zukunftsorientierten Technologiemix und keine Festlegung auf eine einzige Technologie, die vermeintlich die einzige Lösung ist. Wir müssen den Anteil erneuerbarer Energien auch im Verkehrssektor unbedingt erhöhen. Wir brauchen ein Teilziel von 5% für Wasserstoff und eFuels für alle Sektoren bis 2030 in der Erneuerbaren-Energie-Richtlinie, um Investitionen abzusichern und eine notwendige Nachfrage zu erzeugen!“ Das sind 60 Mio. t CO2 Reduktion pro Jahr, auf die wir nicht verzichten können.
Die EU-Kommission wird mit ihren Vorschlägen dem Anspruch Frau von der Leyens, einen möglichst technologieoffenen Rahmen zu setzen leider nicht gerecht. Vielmehr atmen die Kommissionsvorschläge den Geist einer Planwirtschaft, in der der Gesetzgeber entscheidet, welche Technologie für welche Nutzung in Frage kommen soll.
Es liegt nun an Europäischem Rat und Parlament die richtigen Korrekturen vorzunehmen: Für eine CO2-basierte Energiebesteuerung, für deutlich ambitioniertere und einheitliche Vorgaben in der Erneuerbare Energien Richtlinie und eine CO2-Regulierung für PKW und leichte Nutzfahrzeuge, die tatsächlich eFuels mit einbeziehen und nicht einseitig nur auf Elektromobilität setzt.
INVITATION: (Un)Fit for 55! (Digital Discussion in English)
55% – that’s the magic number needed to reduce greenhouse gas emissions by the end of the decade and set the European Union on track to meet its 2050 target of a climate-neutral economy. To become a greener Union, our lives will have to change significantly. Will the Fit for 55 package be able to lay the necessary groundwork? How fit is the revised European legislative architecture really to tackle the challenges ahead and avert the looming climate crisis? What must a future-proof climate policy look like to master the European energy and mobility transition, fuel a sustainable economy and make the Green Deal a success story?
Together with leading policymakers and prominent companies from our membership we will discuss topics ranging from a sustainable energy transition to greener, climate-neutral mobility, the role of sustainable renewable fuels for the off-road sector and a fair solution for carbon pricing which leaves no one behind.
We are pleased to welcome the following guests:
N.N. (Member of the Cabinet of Executive Vice-President Frans Timmermans (tbc))
Jens Geier (Member of the European Parliament, Head of the SPD delegation, Rapporteur for the EU Hydrogen Strategy, Member in the ITRE Committee)
Jakob Lagercrantz (CEO, Swedish 2030-Secretariat)
Christian Schultze (Deputy General Manager, Director Research and Operations, Mazda Motor Europe)
Eelco Dekker (Chief Representative Europe, Methanol Institute)
Introductory Remarks: Dr. Monika Griefahn (Member of the Sounding Board of the eFuel Alliance, Former Minister of Environment, Lower Saxony)
Moderator: Ralf Diemer (Managing Director, eFuel Alliance)
Do not miss the opportunity to discuss Europe’s future and join us at our event.
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