Viele Brandstiftungen an Erziehungseinrichtungen

Einfache Maßnahmen schaffen Abhilfe

Viele Brandstiftungen an Erziehungseinrichtungen

Feuerteufel handeln oft aus der Situation heraus.

Kiel, September 2020

Etwa jeder zehnte Gebäudebrand, den das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) untersucht, geht auf Brandstiftung zurück. „Diese Zahl liegt um den Faktor 2,5 höher, wenn wir in unseren Statistiken ausschließlich Brände in Erziehungseinrichtungen betrachten“, sagt IFS-Geschäftsführer Dr. Hans-Hermann Drews.

Nach Erfahrung des IFS haben viele Brandstifter kein konkretes Motiv, sondern handeln aus der Situation heraus. „Es gibt nicht nur den Gelegenheitsdiebstahl, sondern auch die Gelegenheitsbrandlegung“, so Drews. Hier sehen die Schadenforscher eine Chance für den vorbeutenden Brandschutz.

Ein typisches Szenario ist eine brennende Mülltonne, die direkt neben dem Schulgebäude oder sogar unter dem Vordach steht. „Abfalltonnen sollten darum nicht frei zugänglich sein“, rät Drews. Sie sollten außerdem so aufgestellt werden, dass im Brandfall ein Übergreifen der Flammen auf Gebäude unmöglich ist.

Einladend sind für Brandstifter auch die häufigen Zeiten, in denen die Gebäude von Erziehungseinrichtungen nicht genutzt werden. In sieben von zehn Fällen wird das Feuer abends oder in der Nacht gelegt. „Nach Schulschluss, an Wochenenden und während der Ferien können Bewegungsmelder und Kameras signalisieren: Ungenutzt bedeutet nicht unbeaufsichtigt“, sagt Drews.

Um den „Einstieg“ von Brandstiftern ins Gebäude zu erschweren, sollten Türen und Fenster während der Nichtnutzung verschlossen und am besten mit einer Gefahrenmeldeanlage gekoppelt werden. Mit diesen Maßnahmen kann nach Einschätzung des IFS eine signifikante Anzahl von Brandlegungen an Schulen und Kindergärten verhindert werden.

Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit neun Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Kontakt
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
Ina Schmiedeberg
Preetzer Straße 75
24143 Kiel
0431 – 7 75 78 – 10
if*@ec*******.com
http://www.ifs-ev.org

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