Ministerpräsident Boris Rhein zu Gast
Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer der Infraserv GmbH & Co. KG, wurde von der Mitgliederversammlung des Landesverbands Hessen im Verband der Chemischen Industrie (VCI Hessen) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er übernimmt das Amt von Jochen Reutter, Geschäftsführer der GSK Vaccines GmbH, der den Verband in den letzten vier Jahren führte. Auch in der Geschäftsführung wird es zum 1. November 2024 eine Veränderung geben: Die stellvertretende Geschäftsführerin des VCI Hessen, Sula Lockl, übernimmt diese Funktion von Gregor Disson, der nach über 20 Jahren in der Leitung des Landesverbands Ende Oktober in den Ruhestand geht.
In seiner Antrittsrede wies Kreysing auf die angespannte Lage in der Industrie hin, zeigte aber auch Chancen auf. „Die chemische und pharmazeutische Industrie ist größter industrieller Arbeitgeber in Hessen und gehört weiter zu den innovativsten Branchen. Politik und Gesetzgebung müssen ihr aber auch den Raum zur Entfaltung geben“. Die energieintensive Grundstoffindustrie hat aufgrund der im internationalen Vergleich zu hohen Strompreisen in Teilen ihre Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Der Börsenstrompreis gibt die Lage nur unvollständig wieder. Aktuell sind es vor allem die steigenden Netzentgelte, die Probleme bereiten. Überregulierung und bürokratische Belastungen kommen hinzu. Die Vorschläge aus der Politik zur Aussetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes zeigen, dass die Hilferufe besonders aus dem Mittelstand inzwischen angekommen sind.
Ministerpräsident Boris Rhein stellte in seiner Rede fest: „Deutschland ist spitze bei den Belastungen und Schlusslicht beim Wachstum – das spürt auch die Chemie- und Pharmaindustrie. Hessen macht sich deshalb auf Bundesebene stark für Bürokratieabbau, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und die Senkung von Strompreisen für energieintensive Unternehmen. Eine wettbewerbsfähige Chemie- und Pharmaindustrie fördert Wachstum und Wohlstand. Es ist unser erklärtes Ziel, Hessen langfristig wieder zur Apotheke Europas zu machen. Ich danke dem scheidenden Vorstand des VCI Hessen für die gute Zusammenarbeit und freue mich, das konstruktive Miteinander unter neuer Leitung fortzusetzen“.
Die Mitgliederversammlung wählte darüber hinaus in den Landesvorstand:
Navid Behbudi, Dow Silicones Deutschland GmbH, Wiesbaden
Christian Dölle, Weiss Chemie + Technik GmbH & Co. KG, Haiger
Martin Kersten, G.E. Habich’s Söhne GmbH & Co. KG, Reinhardshagen
Adriaan Moelker, BRAIN Biotech AG, Zwingenberg
Dr. Claudine Mollenkopf, Evonik Industries AG
Dr. Robert Nass, Merck KGaA, Darmstadt
Anne Reuschenbach, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt
Dr. Hartmut Staatz, BASF Lampertheim GmbH, Lampertheim
Jürgen Stihl, B. Braun Melsungen AG, Melsungen
Michael Tesch, Clariant Deutschland GmbH, Frankfurt
Jochen Reutter war 2020 während der Covid-19-Pandemie Vorsitzender geworden. Er hat am Standort der früheren Behringwerke in Marburg viel Wert auf den Zusammenhalt und den gemeinsamen Auftritt der dort ansässigen Unternehmen gelegt. Der authentische und gemeinsame Auftritt nach außen ist auch für die Landesebene entscheidend. „Die schnelle Genehmigung der Impfstoffproduktion in Marburg war beispielhaft für die gute Zusammenarbeit zwischen Landesverwaltung und Industrie“, so Reutter.
Dr. Joachim Kreysing hat Chemie studiert und in Molekularbiologie promoviert, bevor er seine berufliche Laufbahn bei der Unternehmensberatung McKinsey begann. 2003 wechselte er in die Geschäftsführung einer Tochter der Infraserv Höchst Gruppe. Nach dem Verkauf des Unternehmens leitete er verschiedene Industrial-Services Geschäftsfelder im Bilfinger Konzern, bis er 2015 zur Infraserv Höchst Gruppe als Geschäftsführer zurückkehrte. Im Industriepark Höchst sind 90 Unternehmen überwiegend aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie tätig.
Gregor Disson führt den Landesverband seit 2001. Er hat in dieser Zeit den VCI Hessen als Stimme der Branche und anerkannten Netzwerkpartner etabliert und die industriepolitische Kommunikation auf Europa-, Bundes- und Landesebene mit verschiedenen Formaten verstetigt und ausgebaut. Die kontinuierliche Förderung der frühen naturwissenschaftlichen Bildung ist ihm in den Jahren immer ein wichtiges Anliegen gewesen. Auch die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen hat er mit initiiert und seit Gründung im Jahr 2013 aktiv begleitet.
Sula Lockl ist seit 2012 im VCI Hessen tätig mit Schwerpunkt in der Gesundheitspolitik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, seit 2016 hat sie das Amt der stellvertretenden Geschäftsführerin inne und ihren Aufgabenbereich auf die Industriepolitik ausgeweitet. Sie hat sich in den letzten Jahren ein starkes Netzwerk aufgebaut und vertritt die Branche bereits nach innen und außen. Die Kauffrau bringt neben der Verbandstätigkeit 15 Jahre Erfahrung in der Pharmabranche mit, wo sie zunächst in der Unternehmensentwicklung und später als Geschäftsführerin tätig war.
90 Vertreterinnen und Vertreter aus den Mitgliedsunternehmen, Netzwerk und Politik waren der Einladung zur Mitgliederversammlung nach Wiesbaden gefolgt.
Der VCI Hessen ist die wirtschaftspolitische Interessenvertretung für rund 290 Mitgliedsfirmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Hessen. Diese setzten im Jahr 2023 in Hessen 31,7 Milliarden Euro um und beschäftigten an ihren hessischen Standorten rund 57.000 Mitarbeitende. Eingebunden in das VCI-Netzwerk auf Bundesebene und in Brüssel steht der Landesverband im ständigen Dialog mit Politik, Behörden, anderen Wirtschaftsbereichen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und Schulen. Sitz des VCI Hessen ist Frankfurt am Main. Weitere Informationen finden Sie unter www.vci.de/hessen
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