TÜV Thüringen zeichnet Berliner Niederlassung des Bauunternehmens WOLFF & MÜLLER für einen vorbildlichen Einsatz von Nachunternehmern aus
Berlin – Der durch Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung verursachte Schaden im Raum Berlin steigt seit Jahren deutlich an. Die Schadenssumme der aufgedeckten Straftaten betrug 2014 rund 74 Mio. Euro. Im Jahr 2012 waren es lediglich 24 Mio. Euro, 2013 bereits 58 Mio. Euro. Die 240 Bediensteten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Berlin überprüften im vergangenen Jahr etwa 19.400 Personen und 2.150 Arbeitgeber. Das Ergebnis: 5.400 Ermittlungsverfahren.
Vor allem die Baubranche ist von Schwarzarbeit betroffen. Das Bauunternehmen WOLFF & MÜLLER hat einen umfassenden Präventionsprozess zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung entwickelt – mit Erfolg. Der TÜV Thüringen und die Berliner Umwelt- & Unternehmensberatung envigration haben die Berliner Niederlassung für das Umwelt- und Nachunternehmermanagement beim Bauvorhaben Spindlershof mit dem Zertifikat PRÄVENTIV & NACHHALTIG ausgezeichnet. Bei dem Projekt am Spreekanal zwischen Friedrichstraße und Alexanderplatz wird ein fünfgeschossiges Bürogebäude mit rund 20.000 Quadratmetern Mietfläche revitalisiert sowie eine Tiefgarage ergänzt. Die Prüf- und Bewertungskriterien in diesem Zertifizierungsverfahren gehen weit über die gesetzlichen Umweltvorgaben und sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen hinaus. „Der TÜV Thüringen als international anerkannte Zertifizierungsgesellschaft gewährleistet die notwendige Objektivität und Unabhängigkeit“, erklärt Dr. Andreas Drechsel, Leiter der Zertifizierungsstelle beim TÜV Thüringen.
Das Präventionsprogramm hat WOLFF & MÜLLER seit 2011 in enger Zusammenarbeit mit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls kontinuierlich weiterentwickelt. Die Maßnahmen zielen darauf ab, Schwarzarbeit über die gesamte Bauzeit hinweg möglichst lückenlos zu bekämpfen. Eine eigens gegründete Stabsstelle mit zehn sogenannten Nachunternehmerkoordinatoren unterstützt die bundesweit 27 Niederlassungen des Unternehmens bei der Umsetzung. Bereits vor Auftragsvergabe überprüft der Einkauf in Abstimmung der Stabsstelle jedes Nachunternehmen anhand eines umfassenden Kriterienkatalogs. Ein Ampelsystem warnt, wenn zum Beispiel wichtige Nachweise wie Unbedenklichkeitserklärungen der Sozialkassen oder Finanzbehörden fehlen. Im Rohbau arbeitet das Unternehmen nur noch mit zehn ausgewählten Firmen zusammen, die vorher vor Ort am jeweiligen Firmensitz auf Herz und Nieren überprüft wurden. Die Stabsstelle schult Einkäufer, Bauleiter und Poliere des Bauunternehmens regelmäßig darin, Schwarzarbeit und Meldebetrug bei den Einzugsstellen frühzeitig und zuverlässig zu erkennen. Während der Bauphase führen die Nachunternehmerkoordinatoren mehrmals unangekündigte Kontrollen auf den eigenen Baustellen durch. Um die Arbeit des Zolls zu erleichtern, hat das Bauunternehmen eine Hotline für die bundesweit 113 Dienststellen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit eingerichtet. Partnerunternehmen werden bereits in der Bewerbungsphase zu rechtlichen Vorschriften informiert. „In der Branche fehlt es an Aufklärung. Oft ist Nachunternehmern nicht bewusst, was genau in den Bereich Schwarzarbeit, Scheinselbstständigkeit, Steuer- und Sozialversicherungsbetrug, oder auch Mindestlohnverletzung fällt“, erklärt Bernd Gruenenthal, Leiter der Stabsstelle Nachunternehmermanagement. „Das wird spätestens dann problematisch, wenn die Projektpartner ihrerseits Nachunternehmer beauftragen und diese nicht überprüfen. Die Zertifizierung der Baustelle zeigt uns, dass wir mit unserem Nachunternehmermanagement auf dem richtigen Weg sind“, sagt Ingmar Linde, Leiter der Berliner Niederlassung von WOLFF & MÜLLER. Das Unternehmen ist zudem im „Weißbuch Bau“ bei der Sozialkasse SOKA-Bau Berlin verzeichnet, was den gelisteten Unternehmungen ein einwandfreies Melde- und Zahlverhalten bescheinigt.
Allein die Niederlassung Berlin schließt pro Jahr knapp 100 Verträge mit Nachunternehmern ab, bundesweit sind es rund 2.500. Nach Meinung von WOLFF & MÜLLER liegt es vor allem am Preisdruck, dass die Branche anfällig für Schwarzarbeit ist. „Bei der öffentlichen Vergabe von Bauprojekten zählt vor allem der Preis. Es wäre wünschenswert, wenn auch an diesen Stellen vor Vergabe geprüft würde, ob die beauftragen Unternehmen überhaupt in der Lage sind, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen“, sagt Bernd Gruenenthal.
WOLFF & MÜLLER wurde 1936 gegründet und ist heute eines der führenden Bauunternehmen Deutschlands in privater Hand. Das mittelständische Familienunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 600 Mio. Euro. Mit 1.900 Mitarbeitern an 27 Standorten im Bundesgebiet ist die WOLFF & MÜLLER Gruppe überall dort vertreten, wo hoch spezialisierte und effektive Lösungen gefordert sind: im Hochbau, Ingenieurbau, Stahlbau, bei der Bauwerkssanierung, im Tief- und Straßenbau sowie Spezialtiefbau. Dazu kommen eigene Gesellschaften und Unternehmensbeteiligungen in der Rohstoffgewinnung und im baunahen Dienstleistungssektor.
Mehr Informationen auf der Website www.wolff-mueller.de
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